BM - Biologische Medizin Ausgabe 06/2000

Schwerpunktthema Schmerztherapie: Bauer, J., München, Heine, H., Baden-Baden:
Akupunkturpunkte und Quadrantenschmerz Schlüsselwörter: Quadrantenschmerz, Akupunkturpunkte, Akupressur, Fibromyalgie, operatives Vorgehen
Seiten 282-288

Bei chronischen Krankheiten, so auch bei der Fibromyalgie, können sich Akupunkturpunkte bei Druck als schmerzhafte Triggerpunkte beziehungsweise Tenderpoints zu erkennen geben. Dies ist auf die anatomische Struktur der Akupunkturpunkte zurückzuführen. Sie stellen ein durch jeweils eine Enge (scharf begrenzte Löcher in Faszien, Aponeurosen, Bändern, Knochen u.a.m.) ziehendes Gefäß-NervenBündel dar, das in leicht entzündliches lockeres Bindegewebe gehüllt ist. Über die Nerven eines Bündels bestehen Rückkopplungen zu den kuti-myogenen, -viszeralen und -neuronalen Reflexbahnen. Deren Störungen können sich in schmerzhaft reagierenden Akupunkturpunkten mit Auslösung von fibromyalgetischen Quadrantenschmerzen realisieren; dies auf Grund von entzündungsbedingter, kollagener Einmauerung des Gefäß-Nerven-Bündels in der jeweiligen Perforation. Werden bestimmte zu einem Quadranten gehörende Akupunkturpunkte operativ entlastet, kann dies, wie an 368 operierten Patienten gezeigt, in 90% der Fälle zu weitgehender Schmerzfreiheit führen.

 

Das klinische Bild: Wemmer, U., Darmstadt: Akute und rezidivierende Bauchschmerzen bei Kindern
Seiten 305-308

Bei akuten abdominellen Beschwerden im Kindesalter muss zunächst die akute Appendizitis ausgeschlossen werden, aber auch beginnende virale oder bakterielle Gastroenteritiden lösen oft heftige abdominelle Schmerzen aus. Ursache einer akuten Abdominalsymptomatik bei Säuglingen kann die Invagination des Darms sein; sie erfordert die sofortige Abklärung unter Einsatz aller technischen Möglichkeiten. Rezidivierende Bauchschmerzen treten wesentlich häufiger auf, sind oft funktionell bedingt oder als idiopathisches Bauchschmerzsyndrom anzusehen, können aber auch organische Ursachen haben und müssen bis zum Beweis ihrer Harmlosigkeit ernst genommen werden. Diese Ausschlussdiagnostik erfordert große Sorgfalt. Dazu gehört die genaue Anamnese durch die Mutter, die Ganzkörperuntersuchung sowie die Beurteilung des kindlichen Verhaltens. Beim schreienden und abwehrenden Säugling gestaltet sich die Palpation des Abdomens meist schwierig und gelingt nur dem erfahrenen Untersucher. Ziel der diagnostischen Maßnahmen bei allen abdominalen Schmerzformen ist die Entscheidung ob eine chirurgische Intervention notwenig ist oder eine symptomatische Therapie genügt.

 

Bericht aus der Praxis: Küstermann, K., Baden-Baden: Schulterengpass-Syndrom
Seiten 313-314

Die Periarthritis humeroscapularis (PHS; ICD-10: M 75.4) war noch vor einigen Jahren die globale Diagnose verschiedener Weichteilerkrankungen der Schulter. Durch neue Erkenntnisse und neue Untersuchungsmethoden wie Magnetresonanztomographie, Computertomographie und Sonographie können heute präzise Diagnosen gestellt und eigenständige Krankheitsbilder differenziert werden, um individualisierte Therapiepläne erstellen zu können.

 

Originalien: Dittmann, J., Kanapin, H., Harisch., G. †, Hannover: Einfluss ausgewählter Homöopathika auf die katalytische Aktivität der cAMP-abhängigen Proteinkinase
Schlüsselwörter: Cartilago suis, cAMP-abhängige Proteinkinase, Homöopathie, Kalium cyanatum, Mercurius bijodatus, Mercurius solubilis, Petroleum rectificatum, Potenzen, Sulfur, zellfreie Systeme
Seiten 289-294

Die physiologischen Effekte des second messengers cAMP werden innerhalb einer Zelle durch die cAMP-abhängige Proteinkinase vermittelt. Aktiviert durch cAMP katalysiert dieses Enzym die Phosphorylierung spezifischer Zielproteine, die nun ihrerseits diverse Zellfunktionen kontrollieren. Diese, von der cAMP-abhängigen Proteinkinase katalysierte Substratphosphorylierung wurde in Gegenwart von homöopathisch aufbereiteten Kalium-cyanatum-, Mercurius-bijodatus-, Mercurius-solubilis-, Cartilago-suis-, Sulfur- und Petroleum-rectificatum-Präparaten untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass Kalium cyanatum und Cartilago suis in den Potenzstufen D6 und D8 sowie Sulfur in den Potenzstufen D6, D8 und D10 eine signifikante Aktivitätsmodulation der cAMP-abhängigen Proteinkinase hervorrufen. Darüber hinaus konnte mit diesem Enzymsystem auch für die Potenz D6 der Präparate Mercurius bijodatus und Mercurius solubilis sowie für die Potenz D8 von Petroleum rectificatum ein positiver Wirkungsnachweis erbracht werden.

 

Strösser, W., Weiser, M., Bühl: Patienten mit Gonarthrose gewinnen ihre Mobilität zurück - Homöopathikum im Doppelblind-Vergleich
Schlüsselwörter: Antihomotoxische Medizin, Diclofenac, Gonarthrose, Homöopathie, klinische Studie, WOMAC, Zeel® comp.
Seiten 295-299

In einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie wurde die Wirksamkeit von Zeel® comp. (Tabletten) bei Patienten mit Gonarthrose im Vergleich zu Diclofenac mit Hilfe des WOMAC-Arthroseindexes untersucht. In 13 niedergelassenen orthopädischen Praxen wurden insgesamt 121 Patienten mit Gonarthrose in die Studie aufgenommen und täglich entweder mit 3-mal 1 Tablette Zeel comp. oder mit 3-mal 1 Tablette Diclofenac (25 mg) behandelt. In beiden Behandlungsgruppen verbesserte sich im Laufe der 10-wöchigen Behandlung signifikant und klinisch relevant die Beweglichkeit/Funktionalität der erkrankten Kniegelenke. Parallel dazu gelangten die Patienten zu mehr Selbstständigkeit, so dass sich der Anteil an ihrer Selbstversorgung erhöhte. Dabei erwies sich die Therapie mit Zeel comp. äquivalent zur Behandlung mit Diclofenac.

 

Lu, W., Gminski, R., Mersch-Sundermann, V., Mannheim: Studien zur Antigentoxizität von Toxicodendron quercifolium (HAB 2000) in humanen, metabolisch kompetenten Hepatomzellen
Schlüsselwörter: Abschätzung des genetischen Risikos, Antigentoxizität, Benzo[a]pyren, Gentoxizität, Giftefeu, HepG2-Zellen, Homöopathie, Komet-Assay, Kombinationstestung, Mikrokerninduktion, Rhus toxicodendron, Toxicodendron quercifolium
Seiten 300-304

In der vorliegenden Studie wurde die Urtinktur von Toxicodendron quercifolium (Rhus toxicodendron) und dessen flüssige Verdünnungen D1 bis D14 (HAB 2000) im In-vitro-Mikrokerntest (direkter Gentoxizitätsassay) und mittels eines neu entwickelten Kombinationsassays auf gentoxische sowie kogentoxische und antigentoxische Eigenschaften in humanen HepG2-Hepatomzellen untersucht. Im direkten Gentoxizitätsassay zeigte - außer der Urtinktur - keine der Verdünnungen gentoxische Effekte. Im Kombinationsassay mit dem Progentoxin Benzo[a]pyren zeigte Toxicodendron quercifolium ab der Verdünnung D2 einen antigentoxischen Effekt, der zwischen D4 und D10 signifikant wurde (p < 0,05 bis p > 0,005). Die Studienergebnisse zeigten, dass nur die Urtinktur, nicht aber die flüssigen Verdünnungen von Toxicodendron quercifolium in humanen Zellen gentoxisch wirken. Weiterhin erzeugt eine Vorbehandlung von HepG2-Zellen mit niedrigen Konzentrationen von Toxicodendron quercifolium eine Abnahme der durch Benzo[a]pyren ausgelösten Gentoxizität und damit eine Umkehr des biologischen Effektes. Die Studie belegt die Notwendigkeit von Kombinations- und Niedrigdosisuntersuchungen bei der Abschätzung des genetischen Risikos chemischer Stoffe und komplexer Gemische.

 

Medizin für die Praxis: Vill, P., Erlangen: Der BFD-Zwei-Punkt-Informationstest
Seiten 309-312

Vor 25 Jahren hat der Internist Dr. H. Vill, Erlangen, den BFD-Zwei-Punkt-Informationstest (damals BFD-Kurztest genannt [12]) als Variante des EAP-Medikamententests in seine Praxis eingeführt (BFD = Internationale Ärztegesellschaft für Bioelektronische Funktionsdiagnostik und Therapie e.V.). Da sich der Test über Jahre bei der Austestung von homöopathischen und allopathischen Medikamenten bewährt hat, soll er hier einer breiten Leserschaft vorgestellt werden. Ein Erklärungsmodell für das Testverfahren wird diskutiert.

 

Neue homöopathische Arzneimittelprüfungen in der Antihomotoxischen Medizin: King, G., Riley, D.S., Stock, W., Baden-Baden: Acidum succinicum und Anthrachinon
Seiten 318-321

In regelmäßiger Folge werden die von David S. Riley (USA) seit 1993 durchgeführten homöopathischen Arzneimittelprüfungen und deren Ergebnisse einem breiter interessierten Publikum zugänglich gemacht. Die Original-Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen liegen in englischer Sprache vor. Leiter der hAMP war in allen Fällen David S. Riley. Dies ist die 16. Folge.


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