Naturheilpraxis - Ausgabe 01/2001
Kinderhaut - Naturheilkundliche Behandlung kindlicher Hauterkrankungen
von Susanne Dürrfeld-Flügel

Die Bedeutung der Haut für unseren Körper ergibt sich schon allein aus ihrer Quantität, denn beim Erwachsenen macht die Hautoberfläche etwa 1,5 bis 2 m2aus und ihr Gewicht beträgt bis zu 1/6 des Körpergewichts. Als unser größtes Organ ist die Haut durch ihre exponierte Lage einer Vielzahl schädlicher Einflüsse ausgesetzt. Von außen wirken zahlreiche Schadstoffe auf sie ein, mit denen wir in unserer Umwelt leben müssen. Von innen heraus belasten Medikamente, fehlerhafte Ernährung und vieles andere die Haut. Dazu kommt dann gerade bei Kleinkinder häufig noch die Anwendung von Hautpflege- und Reinigungsmitteln, die zumeist viele unverträgliche, belastende und die Haut austrocknende Inhaltsstoffe aufweisen. Und last, but not least, besteht eine enge Beziehung zwischen der Haut und dem Seelenleben, man denke nur an das Erröten vor Scham oder an das Erblassen vor Schreck.

Etwas Anatomie
Der Aufbau der Haut ist kompliziert. Schließlich muss sie die schwierige Aufgabe erfüllen, den Organismus vor schädlichen Einflüssen oder Eindringlingen von außen zu schützen. Sie verfügt über ein hochentwickeltes Nervengeflecht und besitzt empfindlich reagierende Mechanismen, beispielsweise zur Regulation des Wärmehaushaltes. Sie muss außerdem die Funktion als Speicherorgan, als Ausscheideorgan, als Resorptionsorgan, als Sinnesorgan und als Stoffwechselorgan erfüllen.
Die Haut besteht aus der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Kutis) und Unterhautfettgewebe (Subkutis). Die Epidermis besteht aus verschiedenen Lagen hornbildender Oberhautzellen (sogenannter Keratinozyten), die, durch Fasern und Zellfortsätze untereinander fest verbunden, auf der Basalmembran ruhen. Diese Membran stellt die Grenzschicht zur darunter gelegenen Lederhaut dar. Durch sie erfolgt der Stoffaustausch, die Aufnahme von Nährstoffen und die Abgabe von Stoffwechselschlacken. Die Basalmembran besteht aus einem Gitterfasernetz und einer Kittsubstanz, in der die Basalzellen (Zellen des Stratum basale, der innersten Schicht der Epidermis) mit kleinen Wurzelfüßchen, den sogenannten Tonofibrillen, eingelagert sind. Zwischen den Basalzellen liegen die farbstoffbildenden Zellen (Pigmentzellen oder Melanozyten), darüber verstreut, zwischen den Keranozyten, befinden sich besondere Fresszellen, die Langerhans-Zellen, die eine wichtige Funktion im Abwehrsystem spielen. Die oberste Schicht der Haut, die Hornschicht, besteht aus abgestorbenem Zellmaterial, dem Keratin. Die Erneuerung der Oberhaut von der Basalzellschicht bis zur Hornschicht dauert normalerweise drei Wochen.

In der Oberhaut fehlen Blutgefäße und Nervenfasern. Ihre Ernährung erfolgt von unten über die Gefäße der Lederhaut. Die Hautoberfläche wird durch den Hauttalg, eine Emulsion aus verschiedenen wirksamen Bestandteilen, vor chemischen Beschädigungen geschützt und geschmeidig gehalten.

Aufbau der Haut
Die Lederhaut, die mittlere Hautschicht, wird mehrere Millimeter dick. Sie besteht aus zwei Abschnitten - einer an die Epidermis angrenzenden, lockeren Bindegewebsschicht und einer tiefer gelegenen, festeren Schicht. In der Lederhaut liegen Blutgefäße, Nervenfasern mit speziellen Endorganen für Druck-, Berührungs-, Schmerz- und Temperaturempfinden. Auch das Juckempfinden wird über die Hautnerven geleitet. Durch die Lederhaut ziehen Haare und Schweißdrüsengänge hindurch.

Die Unterhaut besteht vor allem aus lockerem Bindegewebe, in dem traubenförmige Fettzellen eingelagert sind. Die zahlreichen Hohlräume dazwischen enthalten Gewebs- und Körperflüssigkeit, die als Polster die Spannkraft der Haut mitbestimmen. Wenn die Haut altert, geht ein Teil der Flüssigkeit verloren.

Je nach Körperregion ist die Unterhaut verschieden beschaffen. Die lockere Unterhaut an Brust, Bauch, Oberschenkeln und Rücken kann viel Fett speichern, wenn zu reichlich Nahrung zugeführt wird. Im lockeren Unterhautgewebe der Nasenflügel und des Handrückens befindet sich kaum Fett, während Hand- und Fußrücken im festen Unterhautgewebe immer Fettpolster als Stützgewebe enthalten. Durch ihre Eigenschaft Fett zu speichern, bestimmt die Unterhaut die Körperformen mit.

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