Naturheilpraxis - Ausgabe 01/2001
Neurodermitis - weshalb?
von E. Blaurock-Busch

Unter Neurodermitits, auch atopisches Ekzem genannt, versteht man die ererbte Neigung zum Ekzem. Bei 11% der Patienten tritt zusätzlich Heuschnupfen auf; 17% der Betroffenen leiden unter allergischem Asthma. Nahrungsmittelallergien sind häufig vorhanden und nicht selten die Mit- oder sogar Hauptursache der Problematik. Dr. med. Reinhard Achenbach bezeichnet den ,Atopiker' als einen Menschen, der auf alle möglichen Einwirkungen von innen oder außen besonders empfindlich mit Ekzemen oder allergischen Schleimhautbeschwerden reagiert. Zu den Auslösern gehören psychischer wie auch körperlicher oder chemischer Streß.
Wenigstens 3 Millionen Deutsche leiden unter dieser Hauterkrankung und diese Zahl steigt stetig an. Der Münchner Professor Ring behauptet, daß 10-20% der deutschen Kinder davon betroffen sind. Seit 1960 hat sich dieser Prozentsatz ständig erhöht. Im Jahre 1960 sollen nur 3-5% der deutschen Kinder unter Neurodermitis gelitten haben. Im Jahre 1986 waren bereits 10-12% betroffen. Die meisten der Erkrankten sind Mädchen. In den Mittelmeerländern gibt es weniger Betroffene als in den nordeuropäischen Ländern.

Etwa 60% der erkrankten Kinder kommen von betroffenen Eltern und somit wird der Erbfaktor als ausschlaggebend betrachtet. (Könnte es sein, dass neben dem Erbfaktor auch die Lebensgewohnheiten übernommen werden?) Nach Professor Rajka tritt die Hauterkrankung bei 57% der Patienten vor dem Ende des 1. Lebensjahres auf, bei 87 % vor dem 6. Lebensjahr. Nur 2% der Fälle treten nach dem 20. Lebensjahr auf und nur 1% nach dem Alter von 45 Jahren.

Ein Großteil der Betroffenen litt im Säuglingsalter unter ,Milchschorf', der sogenannten Frühmanifestation des atypischen Ekzems, das sich als schuppige Kruste auf der Kopfhaut, an der Stirn und den Wangen zeigt. Manchmal kommt es auch im Gesäßbereich zu Ekzemen, vor allem dann wenn das Kind lange in Windeln liegt oder wenn Plastikwindeln verwendet werden. Kinder, die lange gestillt werden, leiden seltener an Neurodermitis.

Nach dem 5. Lebensjahr treten häufig noch andere Varianten der Neurodermitis auf, beispielsweise heftig juckende Knötchen oder Hautverdickungen. Oft verlagern sich die Ekzeme der Kopfhaut in den Bereich der Gelenkbeugen und Kniekehlen, oder den Rücken. Manchmal verschwindet das Krankheitsbild auch wieder, das heißt es verlagert sich in einen anderen Organbereich und tritt als eine andere Krankheit auf. Beispielsweise ist es nicht selten, daß die Neurodermitis von Asthma abgelöst wird.

zurück  zum Seitenanfang
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum