Naturheilpraxis - Ausgabe 01/2002
Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeit: Diagnose – Therapie mit EAV
von Herta Pitterling

Ein besonderes Problem stellt die Nahrungsmittelunverträglichkeit gegenüber der Nahrungsmittelallergie dar.

In beiden Fällen laufen die Reaktionen ähnlich ab. Die Nahrungsmittelunverträglichkeit ist jedoch nur eine temporäre Erscheinungsform. Sie ist abhängig von der Darmmukosa. Sofern die Reaktionen in beiden Fällen entsprechend dem Soforttyp ablaufen, ist die Allergie dennoch leicht zu erkennen. Anders verhalten sich die Dinge bei der verzögerten oder sogenannten maskierten Nahrungsmittelallergie.

Hier treten die Reaktionen oftmals erst nach 6 – 12 Stunden, unter Umständen erst nach Tagen auf. Der Patient hat nach dem Genuss allergisierender Speisen auch keinerlei unangenehme Sensationen. Ganz im Gegenteil, er fühlt sich wohl und greift daher immer wieder nach diesen Speisen, da sie ihn anscheinend bekommen.

Kopfschmerzen, Völlegefühl, vorzeitiges Erwachen bald nach 5 Uhr morgens (Dickdarmzeit) und viele andere körperliche Beschwerden werden nicht mit diesen Speisen korreliert und auch von vielen Kollegen nicht als allergische Äquivalente empfunden.
Der Engländer Mackarness, ein Neurologe, hat in seiner Arbeit "Allergie gegen Nahrungsmittel und Chemikalien- körperliche und seelische Störungen" die einschlägige Literatur der letzten 100 Jahre durchgearbeitet.

Er berichtet über psychische Alterationen bis hin zur Schizophrenie als Folge einer Nahrungsmittelallergie, ferner über Colitis ulcerosa, Zöliakie, Hypertonie und Hypotonie. Das Ekzem in seinen unterschiedlichen Formen ist nicht nur als Kontaktallergie zu verstehen, sondern kann auch der Ausdruck einer Nahrungsmittelallergie sein. Letztendlich ist auch das Asthma bronchiale allergicum eine der zahlreichen Reaktionsformen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Ich konnte bei einigen meiner Patienten beobachten, dass nach Beendigung der Mahlzeiten eine asthmatische Krisensituation auftrat. Gelegentlich traten sogar während einer Mahlzeit so heftige Kreislaufbelastungen auf, dass die Mahlzeit unterbrochen bzw. abgebrochen werden musste.
Fassen wir stichwortartig zusammen, wo und wie die Allergie abläuft.

Atmungsorgane: Schnupfen (Rhinitis vasomotorica), Heuschnupfen, ewig verstopfte Nase der Kinder oder eitrige "Rotznase", Bronchitis und spastische Bronchitis, oft Ausdruck der Tabakallergie oder als Reaktion gegen Abgase oder sonstige Dämpfe und Gase (Benzin, Benzol, Treibgasspray u.a.)
Emotionale Faktoren können als Auslöser wirken.

Haut: Hautjucken oder Pruritus, mit oder ohne Exanthem oft am After oder Genitale, Milchschorf der Säuglinge, Unverträglichkeit auf Wolle oder synthetischem Gewebe, Urtikaria, Kontaktallergie mit Metallen (Nickel) oder Schwermetallen (Blei, Quecksilber) Chemikalien, Kosmetik, Waschmittel usw.

Verdauungsorgane: Aphten und Schrunden an den Lippen oder der Mundschleimhaut, Dyspepsie wechselnde Stühle von breiig bis Schafsköddel oder absolute Stuhlverhaltung, Magengeschwür, Ileitis terminalis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa

Herz-Kreislauf: Bradykardie, Tachykardie, anginöse Beschwerden, Hypertonie, Hypotonie, arterielle und venöse Zirkulationsstörungen.

Muskulatur, Gelenke, Skelettsystem: Myalgie, Arthralgie, Rheumatismus, primär chronische Polyarthritis (PCP) Spondylo-arthrosis deformans (Bechterew, Strümpel, Pierre Marie)

Harn und Geschlechtsorgane: Häufiges Wasserlassen, unspezifischer Fluor vaginalis. Zentralnervensystem: Kopfweh, Migräne, Krampfbereitschaft, Epilepsie, Tinnitus aureus, Schwindel

Psyche: Morbus Menière, Erbrechen, abnorme Verhaltensweise sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen, Neurosen, depressive Stimmungslage, Verwirrtheit bis zur Schizophrenie

Endokrines System: Hypothyreose, Hyperthyreose, Dysmenorrhoe, Amenorrhö, Menorrhagie u.a.
Rein oberflächlich scheint alles vertreten zu sein was man unter der vegetativen Dystonie verstehen kann, aber auch hinreicht bis zu schweren Organerkrankungen, die klinisch ganz anders definiert werden.
Wenn man jedoch entwicklungsgeschichtlich denkt haben wir 3 Keimblätter als Reaktionsorte für das allergische Geschehen.
  1. das Ektoderm, also Haut, Nervensystem und ZNS. An der Haut finden wir: Akne, Hyperkeratose, Schuppenflechte, Psoriasis, Furunkel, Fußpilz, Ekzem u.a.
    Die Empfindlichkeit des Nervensystems äußert sich in der Neuritis, im Tic douloureux u.a.
  2. das Mesoderm, also Muskulatur, Gelenke und Skelettsystem mit den z.T. schon genannten Erkrankungen.
  3. das Entoderm mit den spezifischen Reaktionsformen.
Diese Aufzählung erfolgt ohne Anspruch auf Vollzähligkeit.

Durch die schweren Formen der Nahrungsmittelallergien kommt es aber zu einer Schädigung aller Keimblätter und damit zu den Erscheinungsformen, die ihrerseits in die Chronizität übergehen können, z.B. Otitis media, rezidivierende Tonsillitis bzw. die unterschiedlichsten Formen der Sinusitis.

Dies wird verständlich, wenn man bedenkt, dass die Nahrungsmittelallergie in den meisten Fällen am Anfang des Krankheitsgeschehens steht, und zwar beim Säugling meist als Milch- oder Weizenallergie.

Die Elektroakupunktur nach Dr. Voll (EAV) ist ein Diagnose- und Therapieverfahren, das im Wesentlichen darauf beruht, dass multiple Widerstandsmessungen an Akupunkturpunkten einen Einblick in die energetische Situation bestimmter Organsysteme, Organe und Organteile ermöglichen.

zurück  zum Seitenanfang
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum