Über die Asthma-Behandlung mit der TCMaufgereiht an den Jahreszeiten
von Ch. Kunkel

Über Asthma in der TCM zu schreiben, ist schon ein ziemlich gewagtes Unterfangen: dieses Gebiet ist riesengroß, umfasst viele Untergruppen und bedarf schon fast eines Spezialwissens. Dennoch will ich versuchen, dem naturheilkundlich interessierten TCM-Laien, oder wie Mozart zu sagen pflegte, vor „Kennern und Bewunderern“ einige grundlegende, aus der eigenen Praxiserfahrung kommende Gesichtspunkte in der Behandlung des Asthmas anzubieten.

Die Chinesen nennen Asthma „Xiao Chuan“. Xiao heißt soviel wie „Keuchen“, Chuan soviel wie „Seufzen“. Nach chinesischer Krankheitsauffassung hat die Lunge die Aufgabe, das Klare vom Trüben zu trennen: Klares aufzunehmen und herabzuleiten, Trübes wegzublasen. Die Lunge ist der primäre Qi-Produzent. D. h. wenn wir sozusagen die drei Ebenen dessen, womit im Körper grobstofflich gearbeitet wird, in die drei Körperzonen -oben, Mitte, unten hineinplazieren, so ist die Niere (unten) der Ort, an dem die feinstofflichste und essentiellste Materie bewegt wird, die Essenz. Im mittleren Teil des Körpers geht es handfester zu: Nahrung wird verteilt und das den einzelnen Organen zukommende Geschmacks-Agens von der Milz verschoben. In der Lunge geht es dagegen im wahrsten Sinne des Wortes sehr luftig zu: hier wird das Qi produziert. Selbstverständlich hängen diese drei Ebenen miteinander zusammen.

Wir brauchen die Nahrungsmittel um zunächst einmal die Strukturen der Organe, ihr Yin zu erhalten, zu ernähren und zu erneürn. Nahrungsenergie hat natürlich noch viel mehr im Körper zu tun. Blutenergie und Essenz, Flüssigkeiten der Gelenke etc. – wie sollte das alles ohne Alimentation entstehen und erhalten werden? Würde dies aber nicht bewegt, durch Qi vorangetrieben, wie sollte es sich dann verteilen und seine Wirkung umsetzen?

Wurzelstärkende Nahrungsmittel im Winter sind neben yin-vermehrenden nieren- und lungenstärkenden Nahrungsmitteln wie Rotbarsch, Seelachs Tintenfisch, Ente und Walnüssen auch alle gut wärmenden Speisen proteinreichen Fleisches, Fischs und Ei gut. Nicht zu vergessen das Wurzelgemüse, viele Gewürze und - wer mag es heute noch in der maßlosen Hysterie unserer Tage auch nur flüsternd vorzubringen -Rindermarkknochen- und Ochsenschwanzsuppe!...