Naturheilpraxis - Ausgabe 07/2001
Einige Aspekte der antiken Frauenheilkunde
von Bernd Hertling

Gynaikologie1) und Frauenheilkundige
Die Idee, dass alle Heilkunst von den Frauen ausgeht, mag eine empirische Weisheit sein, schließlich ist jeder Heilkundige mit dem Phänomen der ‘Hausmittel’ vertraut, die gemeinhin von (Groß-)Müttern mehr oder minder erfolgreich angewendet werden. Schließlich gibt es kaum eine Motivation, die es an Intensität mit dem Helfen-Wollen bei Leiden und Krankheit der eigenen Kinder aufnehmen kann. Wagt man nun den Schluss von der Ontogenese zur Phylogenese, dürften am Beginn der Heilkunde also fürsorgliche mütterliche Handlungen vor den &Mac226;wissenschaftlich nachprüfbaren’ der Männer gestanden haben. Wie so oft, gibt es hierzu keine sicheren Nachweise, weshalb diese Phase der Medizin im Dunkel der Vorgeschichte bleiben muss. Auch auf die Stellung „der Frau“ in der Antike kann hier nicht eingegangen werden, zu facettenreich und uneinheitlich – wie alles Leben – würde „sie“ sich uns präsentieren. Doch sei der Hinweis gestattet, dass neben dem Hebammenberuf auch die Ausübung der Frauenheilkunde oftmals Frauen oblag. Insbesondere deshalb, als sich ein Teil der Frauenheilkunde aus der Hebammenpraxis heraus entwickelt hatte. Diese Spezialistinnen jedoch galten dem Arzt nicht als ernstzunehmende Konkurrenz. Doch, wie es schien, wussten sie in ihrem Fachbereich besser Bescheid, als die vielgerühmte wissenschaftliche Medizin.

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