Naturheilpraxis - Ausgabe 07/2002
Psychotherapie mit Phytotherapie: Kava Kava
Von Susanne Dürrfeld-Flügel M.A.

Ozeanien ist die Heimat der Kava-Pflanze. Die Einheimischen kauten zur Herstellung des Getränkes die Wurzeln der Kava-Pflanze so lange durch, bis sie zu einem feinen, faserigen Brei geworden waren, den sie dann in einen großen Zeremonialtopf spuckten. Man schüttete kalten Wasser dazu, verrührte das Ganze und filtrierte es anschließend. Noch heute ist diese Art der Zubereitung und des Trinkens in bestimmten Teilen Ozeaniens verbreitet.

Die Aufzeichnungen Cooks darüber gelangten später in die Hände des Botanikers Georg Forster, der sich Cook bei seiner zweiten Weltumsegelung anschloss. Von Forster stammt auch die erste Literatur über die Pflanzenwelt der Südsee, und damit natürlich auch über die Kava-Pflanze. Forster brachte die Kava Pflanze von Tahiti nach Europa mit.

Der lateinische Name lautet Piper methysticum (griech. Methystesthai = sich berauschen). Zu Ehren des Entdeckers findet man häufig auch die Bezeichnung Piper methysticum Forster.

Der Kava-Busch ist eine Arzneipflanze, die in der polynesischen Volksmedizin schon immer eine große Rolle spielte und dort vermutlich schon einige Jahrhunderte vor Christus bekannt war. Ein wässriger Auszug wurde als Schmerzmittel, bei Schlaflosigkeit, Fieber und Durchfall eingenommen. Man verabreichte ihn außerdem Schwangeren kurz vor der Geburt als Betäubung. Aber, wie es eben auch schon Cook feststellen konnte, wurde die Kava-Pflanze bei vielen Südsee-Insulanern nicht ausschließlich als Arznei verwendet, sondern sie waren sich auch ihrer angenehmen Wirkung bewusst und nutzten sie durchaus als Genussmittel. Im alten Königreich Tonga gehörte die Kava-Zeremonie zu jeder Zusammenkunft – ob politischer oder religiöser Art.

In einer der umfangreichsten Monographien beschrieb Lewin bereits 1886 Kava als „Genussmittel, um sich in eine angenehme Stimmung zu versetzen, und schließlich als ein schmerzbetäubendes, Ruhe für den kranken und ermatteten Körper schaffendes Medikament...Nach nicht zu großen Mengen tritt ohne jede körperliche oder seelische Erregung das Gefühl einer glücklichen Sorglosigkeit, Behaglichkeit und Zufriedenheit auf...Das Mittel äußert eine besänftigende Macht...Das Bewusstsein und die Vernunft bleiben erhalten.“

Heute ist der Begriff Kava-Kava in Europa und vielen Teilen der Welt für diesen Strauch gebräuchlich, es werden jedoch auch andere Bezeichnungen benutzt. So auf den Fidschi-Inseln, dort heißt sie Yaqona, auf Hawaii Awa und auf zwei mikronesischen Inseln Sakau bzw. Seka. Kava bedeutet in der polynesischen Sprache bitter, unangenehm im Geschmack.

zurück  zum Seitenanfang
Naturheilkunde Tagesklinik AG - Deutschhausstr. 28 - 35037 Marburg -
Telefon: 0 64 21 - 69 00 74 - Fax: 0 64 21 - 69 00 72
nhk-ag@gmx.de -  Datenschutzerklärung  -  Impressum