Naturheilpraxis - Ausgabe 07/2002
Silber und verwandte Heilmittel in der Psychotherapie
von Olaf Rippe

"Silber ist das beste Heilmittel für das Gehirn"
(Paracelsus)

So vielgestaltig das Silber dem Betrachter erscheint, so vielseitig ist seine Heilkraft. Von der Wiege bis ins hohe Alter ist es eine bewährte Hilfe in der Behandlung gestörter Geistesfunktionen. Silber wirkt in das Unbewußte hinein, es öffnet die Tore der Seele, beflügelt die Phantasie und bringt Verdrängtes in Erinnerung. Es steht im Dienste von Hypnos und Morpheus, zeigt einem im Traum verborgene Sehnsüchte und regt im Schlaf die regenerativen Kräfte des Lebensleibes an. Es ist ein Lebenselixier, ein Jungbrunnen für Seele, Körper und Geist.

Mondkraft und Naturweisheit
Für ein umfassendes Verständnis der arzneilichen Silberwirkung ist es hilfreich sich näher mit der kosmischen Natur des geheimnisvoll schimmernden Metalls zu befassen.
In der hermetischen Medizinphilosophie des Abendlands gleicht das Silber der Natur des Mondes .
Auf den Menschen wirkt das Metall heilend, weil wir ebenfalls ein lunares Wesen haben (Gesetz der Sympathie). Wie Paracelsus formulierte, „ist der Mond dem Gehirn vergleichbar und das Gehirn diesem. Doch nur in geistiger, nicht in substantieller Hinsicht.“ Besonders mondhaft sind auch die Genitalien, die Haut, die Schleimhaut sowie die Körpersäfte, vor allem Blut und Lymphe. Von den Körperfunktionen sind es vor allem Wachstum, Regeneration und Ausscheidung. Doch der menschliche Geist ist nicht ausschließlich vom Wesen des Mondes erfüllt, sondern polar geordnet, wie alles in der Welt, denn „alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten“ (Kybalion). Die Pole des Geistes bilden die sonnenhafte Vernunft und der mondhafte Wille. Letzterer entzieht sich der rationalen Betrachtung. Er folgt seinen eigenen Gesetzen, die mit dem Wirken der Gestirne, vor allem des Mondes, in Beziehung stehen. Der Wille folgt keiner Logik und kann daher auch nicht mit Logik erklärt werden. Man könnte sagen, der Wille ist das Reich des Unmöglichen, der Phantasie und des Irrationalen, aber auch der Möglichkeiten und des Phantastischen.

Auf alten Bildern wird der Mond oft als nackte Göttin dargestellt, die auf einem Greif reitet, einer phantastischen Mischung aus Adler und Löwe. Die Sonne reitet dagegen in einer Rüstung auf einem Löwen (siehe Bild 1). Das Sonnenwesen hält aber einen Mondschild in der Hand und das Mondwesen einen Sonnenschild. Ähnlich der Idee von Yin und Yang, will dieses Bild ausdrücken, daß es sich um zwei Seiten einer Medaille handelt, die nur zusammen den ganzen Menschen ausmachen.

Man kann damit auch die zwei unterschiedlichen Gehirnhälften assoziieren; die linke entspricht der „Ratio“ der Sonne, die man dem männlichen, zeugenden Prinzip zuordnet. Die rechte Hälfte entspricht dagegen der „Intuitio“ des Mondes, die mit dem weiblichen, gebärenden Prinzip korrespondiert.

Die Polarität findet man selbst im Pantheon der Götter, man denke nur an Gaia und Uranos, Artemis und Apollon, Parvati und Shiva, Maria und Jesus, Isis und Osiris. Entweder sind die Gegensätze die Liebenden, oder sie sind Mutter und Kind.

Mondengottheiten sind „mächtige Urmütter und Urväter des Seins, die Reinen, Weisen und Friedfertigen. Sie hüten die Mysterien der Geburt und der Wandlung (…). Die Isis der Ägypter ist weisheitsvolle Urmutter alles Lebens. Sie ist der Lebensstrom, der die Erde belebt (...). Sie ist Gattin des Sonnengottes Osiris und Mutter des Horus; die alles Umfassende, Empfangende und Gebärende, alles Nährende und Beschützende. Die Isis-Mysterien führten zu den weisheitsvollen weltenmütterlichen Kräften, welche die menschliche Inkarnation bereiten, und erschlossen Heilkräfte der Natur. Sie ließen die Menschenseele als Geistwesen unter göttlichen Geistwesen erleben und führten zu Osiris, dem Sonnengeist.“

Als Metall des Mondes kann Silber einem die eigene Willensnatur begreiflich machen. Es wirkt betont auf das Unbewußte und fördert den Zugang zu verdrängten Seelenanteilen. Silber eignet sich daher gut zur Eröffnung einer Psychotherapie und zu deren Begleitung. „Silber fördert auch das Gedächtnis des Patienten für durchgemachte, unverarbeitete Erlebnisse und erleichtert eine ärztliche Aussprache.“ (A. Selawry)

Der Blick in die Büchse der Pandora, kann aber auch Dämonen des Unterbewußtseins hervorlocken. Um die Erlebnisse auf der Reise in das Labyrinth der Seele besser zu verarbeiten, ist eine polare Therapie mit dem Sonnenmetall Gold hilfreich, auch sollte man es mit weiteren Seelenbalsamen kombinieren.

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