Regulationsmedizin Ausgabe 4/1997
Psychosomatik in der EAV-Praxis
Von H. Sarkisyanz-Heuer

Zusammenfassung
Die Ganzheitsmedizin geht von der Multikausalität der Erkrankungen aus. Störungen des psychischen Gleichgewichts vermindern die Abwehr und ermöglichen den so eingedrungenen Erregern, sich zu vermehren und wichtige Organe zu attackieren. Sie können persistieren und in die Latenzform übergehen, um nach immunsuppressiv wirkenden Belastungen wieder in das Aktivstadium überzugehen. Die die Abwehr blockierenden Erreger, Erregertoxine, Schwermetallbelastungen, Chemotoxine, Strahlensmog, Bitamin- und Mineraldefizite, Psychotraumata und Konflikte tragen in individuell sehr verschiedener Relation zueinander dazu bei, dass sich daraus chronische und Autoimmunkrankheiten entwickeln. Durch gleichzeitige Behandlung der psychischen und physischen Kausalfaktoren kann einer solchen Entwicklung vorgebeugt werden. EAV, Kinesiologie und Psychokinesiologie ergänzen sich dabei in idealer Weise.

Summary
Holistic medical practice is based on a multi-causal concept of diseases origin. Disturbances in psychological balance compromise immuno-defenses, making it easier for pathogens entering the body to proliferat and attack important organs. They may then persist and take on latent forms, then re-enter the active stage as a result of immunosuppressive stress. Factors that suppress the immuno-defense system-pathogens, pathogen toxins, heavy metals, chemotoxins, radiation smog, vitamin and mineral deficits, psychotraumas and conflicts - contribute in widely varying proportions to the mental and physical causal factors can prevent such a development. EAV, kinesiology and psychokinesiology supplement each other ideally.

Krankheit ist Folge energetischer Dysbalance. Die Dysbalance entsteht nach Vorstellungen der Psychosomatiker zunächst im psychischen Bereich und später im somatischen. In der EAV erfassen wir vorwiegend die somatische Seite. DA Körper und Seele im lebenden Organismus eine untrennbare Einheit bilden, sind Soma und Psyche immer gleichzeitig betroffen. Die Korrektur der somatischen Dysbalance hat eine Verbesserung der psychischen, die der psychischen, eine Verbesserung der somatischen zur Folge. Gleichzeitig bedarf das familiäre Umfeld, mit dem der Mensch in wechselseitigem Austausch steht, der Harmonisierung. An Kindern ist dieses am deutlichsten zu erkennen. Oft ist das erkrankte Kind der Indikator des gestörten familiären Energiefeldes. Die zwischen den einzelnen Familienmitgliedern zirkulierende Energie kann das einzelne Familienmitglied fördern oder lähmen, gesund oder krank machen. Das Energiefeld der Familie ist eingebettet in das der engeren und weiteren Umgebung, in das lokale, globale und kosmische. Die zunehmende Störanfälligkeit der heutigen Menschen ist ein Indikator für tiefgreifende Störungen in der Gesamtheit dieser Bezüge. Es wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schwieriger, dem Einzelnen aus seiner energetischen Dysbalance zu größerer Stabilität zu verhelfen und ihm zu ermöglichen, seine Potentiale zur Gesundung und zur kreativen Entfaltung seiner psychischen und physischen Möglichkeiten freizusetzen.
Zu Volls Zeiten genügte es noch, nach Normalisierung der peripheren Messpunkte bestimmte Kopfmesspunkte (etwa die KMP Gouverneur 23,1 für Großhirn und 23,2 für limbisches System und die KMP Blase 2a für Stammhirn, Medulla oblongata, Pons, Cerebellum, Mittelhirn und Zwischenhirn) auszugleichen, um sicher zu sein, die vegetativen Voraussetzungen für die Wiedererlangung des psychischen Gleichgewichts erarbeitet zu haben. Voll nannte den angestrebten Zustand vegetative Eutonie. Wenn man die Kinesiologie zur Hilfe nimmt, lernt man, dass dies heute oft nicht mehr genügt, sondern dass die psychische Seite des Krankheitsgeschehens einer zusätzlichen Korrektur mit subtileren Mitteln bedarf. ZU diesen gehören die Bach-Blüten und Methoden wie die Psychokinesiologie nach Klinghard und die Familienzusammenstellung nach Hellinger .
Das Kind ist allen Einflüssen gegenüber offen. Das ist sein Vor- und sein Nachtei: es nimmt leicht und ohne Anstrengung alles in sich auf und lernt so mühelos, ist aber sowohl fördernden als auch schädigenden Einflüssen gleichermaßen ausgeliefert. Es gibt Kinder, die schon im Säuglings- und Kleinkindalter als Abwehr auf negative psychische Einflüsse mit Introversion, Mutismus oder gar Autismus reeagieren. So verbergen sie ihre tiefsitzende Ängste. Wenn die Ängste weniger tief sind, zeigen sie sich eher offen. Sie können mit Aggressivität kombiniert sein ("Angstbeißer").
Die Erfahrung lehrt, dass bei Kindern manchmal erstaunlich wenig Mittel zur Korrektur von Entwicklungsblockaden genügen. Dazu der Fall des 3jährigen Mädchens Silvia mit Down-Syndrom und Autismus. Das Kind saß wie eine Puppe den ganzen Tag in einer Sofaecke. Es wollte weder essen, noch wollte es sprechen oder laufen lernen. Was für Down-Kinder sehr selten ist: auch auf Musik keine Reaktion. Die Familie war verzweifelt. Nicht nur deshalb, sondern auch vor allem wegen der sozialen Lage, in die sie unverschuldet geraten war und die ihr ohne Hoffnung erschien. Weil ein Down-Kind die Emotionen der Familie wie ein Schwamm aufsaugt, begann ich mit einem Bach-Blüten-Kurztest der Eltern. Die brauchten zum Ausgleich der Messpunkte, vor allem der Nieren, die Bach-Blüte "Rock-Rose", die zur Behandlung panikartiger Ängste eingesetzt wird. Nicht nur die ganze Familie, sondern auch Silvia brauchten "Rock-Rose". Zusätzlich erhielt sie das bei Down-Kindern bewährte Homöopathikum Barium carbonicum D 6. Unter dieser Therapie änderten sich Familienatmosphäre und Kind innerhalb weniger Tage. Nach jahrelanger Lethargie wurden endlich Aktivitäten entfaltet, um aus der extremen Notsituation herauszukommen. Der Vater fand Arbeit. Das Kind wurde fröhlicher, fing an, sich mit Gesten auszudrücken, sich zu Musik im Sitzen zu wiegen, dem Vater, wenn er zur Arbeit ging, aufmunternd nachzuwinken und endlich laufen und sprechen zu lernen. Das alles vollzog sich innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach Beginn der Behandlung. Die Mutter sprach von einem "Wunder".
Manche Kinder übernehmen Ängste und Trauerarbeit der Mutter und sind dadurch in ihrer Entwicklung behindert. Das ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Jenny, eine 10jährige Mexikanerin mit der Größe einer 8jährigen, wurde wegen Wachstumsstillstand seit mehreren Jahren zur EAV-Therapie vorgestellt. Sie litt an Depressionen mit täglichem Weinen aus kleinstem Anlass, an chronischer Inappetenz, Schlafstörungen, Hyperaktivität und Kontaktstörungen und an chronischen Bauch- und Kopfschmerzen. In der Schule sei Jenny eine der Besten Sie wollte unbedingt Lehrerin werden wollen, dem Vorbild ihrer älter4en Schwester folgend. Dieser Plan scheiterte trotz vorhandener Intelligenz an ihrer unüberwindlichen inneren und äußeren Unruhe und an ihrer Konzentrationsschwäche. Sie heiratete noch sehr jung einen 26 Jahre älteren Mann, mit dem sie vier Kinder hatte. Als Jenny, das jüngste Kind, 2 Jahre alt war, starb der Vater plötzlich an Herzinfarkt. Er hinterließ Frau und Kinder ohne Mittel. Die Mutter musste, da sie keinen Beruf erlernt hatte, als Haushaltshilfe arbeiten. Ihr einziger Trost in diesen Jahren sei die kleine Tochter gewesen, mit der sie ihren Kummer geteilt habe. Wie sehr diese Symbiose der Kleinen geschadet hatte, bemerkte die Mutter erst, als Jenny mit vier Jahren in den Kindergarten kam. Jenny fing damals mit ihren Appetit- und Schlafstörungen an, wurde ängstlich, weinerlich, kontaktscheu und bekam Bauch- und Kopfschmerzen.
Auch bei einer Anamnese wie dieser sollte an den Faktor einer diaplazentar erworbenen Quecksilberbelastung des ZNS und einer familiären Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel oder an eine Unverträglichkeit für Nahrungsmittelzusatzstoffe gedacht werden (Zerebrale Allergie). Der EAV-Test von Mutter und Tochter zeigte bei beiden sowohl eine Quecksilberbelastung als auch eine Kuhmilchallergie und eine Phosphatunverträglichkeit. Die Erfragung der Ernährungsgewohnheiten in der Familie ergab, dass in reichlichen Mengen Milch, Milchprodukte und Cola-Getränke konsumiert wurden. Die kann bei ererbter Disposition zur Verschiebung des Säure-Basengleichgewichtes in Richtung Gewebehyperazidität führen. Die Übersäuerung kann Hyperaktivität, Angstanfälle, Gereiztheit, Unruhezustände, Schlafstörungen, Magengeschwüre, Osteoporose, Gicht, Nierensteine und Infektanfälligkeit zur Folge haben. In der Familie der Mutter und bei der Mutter selbst waren Nierensteine und eine Tendenz zu rheumatischen Beschwerden und Gicht bekannt. Die Neigung zu Hyperaktivität kann mittels EAV am Allergiegefäß, aber auch an den Messpunkten für ZNS und Leber mit den Ampullen Natrium phosphoricum, Acidum citricum, Acidum sulfurosum und Acidumsalicylicum getestet werden. Je niedriger die ausgleichende Potenz, um so ausgeprägter ist die Hyperaktivität, Natrium phosphoricum D 8, 1x1 Tablette, wurde für beide als "Neutralisationsmittel nach Schüssler" verordnet.
Beim weiteren Testen des Mädchens fanden sich ein subklinischer Morbus Crohn, eine intestinale Kandida-Mykose und eine zerebrale Virusbelastung durch das Mumpsvirus. Wie zahlreiche Testungen zeigten, ist die zerebrale Malgambesalstung ein Schrittmacher für spätere Belastungen. Die Nosode Parotitis war auch am Pankreas und an den Ovarien testbar. Das Endokrinum war von der Epiphyse bis zu den Nebennieren und den Ovarien in Unterfunktion. Als Konstitutionsmittel wurde am Pankreas Silicea getestet, dazu ein Zinkpräparat.
Bei Wachstumsstillstand ist immer an Morbus Crohn, Nahrungsmittelallergie, Zinkmangel und Silicea zu denken. Immer ist das Pankreas mitbeteiligt. Der Parotits-Virus-Infekt des Pankreas hat nicht selten eine exkretorische Pankreasinsuffizienz zur Folge, nicht nur den viel selteneren Typ I-Diabetes. Zur Behandlung wird als Langzeittherapie dieser Störung, die als Prädiabetes mit Unterzuckerneigung, Heißhunger auf Süßes und Adipositas verbunden sein kann, in der Regel Silicea benötigt. Der Pankreasschwäche entspricht im psychischen Bereich eine Ich-Schwache und ein Mangel an Vertrauen in sich selbst und in die Zukunft. Wenn die Mutter ihre Aufgabe, dem Kleinkind Urvertrauen zu vermitteln, nicht erfüllen kann, ist eine gestörte Ich-Entfaltung die Folge. Das drückt sich im EAV-Test und kinesiologisch dadurch aus, dass die Bach-Blüte "Larch", die bei Ich-Schwäche zu geben ist, die Messpunkte des Pankreas auszugleichen vermag. Nach Kramer wirkt Larch am besten, wenn es auf dem Oberbauch verrieben wird.
Wenn das Parotitisvirus wie hier gleichzeitig auch die Gonaden belastet, führt das zu sexueller Reifungsverzögerung und zur Verlängerung der Phase kleinkindhafter Abhängigkeit von der Mutter. Dann kann an den Ovarien das Homöopathikum Pulsatilla und das Organpräparat Ovar als D-Reihe, zusätzlich zur Nosode Parotitis getestet werden. Pulsatilla stimuliert die Hypophysen-Nebennieren-Gonaden-Achse. Am Dünndarm ist als Begleittherapie zur Nosode Morbus Crohn, Natrium muriaticum, zu testen, das Mittel der Kontaktscheuen, die sich nach Liebe sehnen und alten Kummer nicht vergessen können. Die Parotitisvirusbelastung des Zerebrums (MCD) benötigte zur Ausleitung laut EAV-Test zusätzlich zur Erregernosode das Homöopathikum Zincum cyanatum. Das homöopathisierte Zink unterstützt die Verstoffwechselung des als nötig getesteten substantiell zugeführten Schwermetalls.

Tab. 1: Vorgehen beim Testen; Tab. II: Erregernosoden, die häufig bei Mutter und erkranktem Kind gemeinsam getestet werden können; Tab.III: Belastungen des ZNS durch chemische Irritation, sowie der vollständige Text siehe RegulationsMedizin 2, Heft 4 (1997)

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