Vereins-Newsletter - Ausgabe Nr. 11 III/00
Die latente Azidose - Ursache vieler chronischer Krankheiten

Große Probleme unserer Zeit sind die Übersäuerung der Erde, der saure Regen und das Waldsterben. Sie betreffen auch sehr nachhaltig den menschlichen Organismus. Die körperchemische Grundregulation wird entscheidend von dem Zusammenspiel von Säuren und Basen bestimmt. Diese durchfluten in wechselndem Rhythmus den Organismus des Menschen. Der Mensch ist mit einem pH-Wert seines Blutes von 7,35 ein basisches Lebewesen. Bei Flüssen und Seen sehen wir, dass ab einem pH-Wert von 5 die Fische sterben.

Was heißt denn überhaupt pH-Wert? Mit dieser wichtigen Meßzahl sind wir mittendrin im Säure-Basen-Haushalt, der nicht nur für die Natur draußen, sondern auch für die Grundregulation des menschlichen Lebens von entscheidender Bedeutung ist. Dieser Säure-Basen-Haushalt regelt wie ein strenger Buchhalter die Atmung, Kreislauf, Verdauung, Ausscheidung, Abwehrkraft, Hormonhaushalt und vieles andere. Fast alle biologischen Vorgänge laufen nur dann korrekt ab, wenn ein bestimmter pH-Wert gewährleistet ist.

Der Säure-Basen-Haushalt spielt sich ständig in unserem Körper, in unseren ungefähr hundert Billionen Körperzellen, ab. In jeder dieser Zellen entsteht ständig bei der Energiegewinnung Kohlensäure. Dazu kommen weitere Säuren, die durch die Nahrung aufgenommen bzw. bei ihrer Verstoffwechselung gebildet werden. Es gibt eine pH-Wert-Skala, auf welcher abzulesen ist, wie sauer oder basisch das Blut und der Urin ist. Die Skala reicht von 0 - 14. Bei 7 ist der Punkt der Neutralität.

Unser Blut hat einen pH-Wert von 7,35 - 7,45 und ist damit leicht basisch. Der Urin kann schwanken zwischen pH-Werten von 4 bei kranken Menschen und bis 8 bei Babies. Bei denen liegen die Werte teilweise sogar über dem pH-Wert von 8. Derart hohe Werte sind gleichbedeutend mit einem Höchstmaß an Gesundheit, wie es im Leben eines Menschen nie wieder erreicht wird. Von seiner Geburt an lebt er nach dem Motto:"Von nun an geht's bergab", was die pH-Werte seiner Zellen und seines Urins angeht. Beide werden von Jahr zu Jahr saurer.

Krankheit ist mit Säure verbunden, Gesundheit mit Base. Lebenskraft und Gesundheit liegen in den Basen, genauer gesagt in den Basenbildnern, den Mineralstoffen und Spurenelementen. Ansonsten wäre der normale pH-Wert des Blutes nicht in dem genannten Bereich von 7,35 - 7,45. Dieser Bereich darf auch nur unwesentlich verlassen werden, sonst drohen kritische und sogar lebensbedrohliche Zustände.
Die Niere ist unser wichtigstes Organ zur Ausscheidung überflüssiger Säuren. Die "Basenpflege" dieses wichtigen Organs kann lebensentscheidend sein. Die Lunge und die Leber sind ebenfalls an diesem Prozeß beteiligt.

Wenn trotz der Funktion dieser Organe Säuren aus dem Stoffwechsel zurückbleiben, werden diese nach ihrer Neutralisierung durch Mineralstoffe in unserem Bindegewebe in Form von Schlacken "zwischengelagert". Bei saurer Stoffwechsellage wird aus dem Zwischenlager oft ein Endlager für die Schlacken. Verschlackungs-, sprich Vergiftungsprozesse, sowie Alterung und Alterskrankheiten beginnen.

Im Grunde ist das Altern nichts anderes als kontinuierliche Vergiftung durch saure Schlacken mit den daraus entstehenden Schädigungen und Mangelzuständen. Für den Körperchemiker ist der Vorgang unserer stofflichen Alterung nichts als kontinuierlicher Mineralstoffverzehr zwecks Säureneutralisierung. Im zunehmenden Alter ist der Basenausgleich von äußerster Wichtigkeit. Sie müssen die Verschlackung und Vergiftung Ihres Körpers stoppen, um gesund zu bleiben

Als latente Azidose bezeichnet man den Zustand, bei dem die basischen Pufferreserven im Blut schon teilweise verbraucht sind, es aber noch nicht zu einer pH-Veränderung gekommen ist. Dieser Vorgang und vor allem die damit verbundene Entmineralisierung haben zwar nicht die gleiche pathogene Potenz wie eine manifeste Azidose, dennoch kommt es zu einer Vielzahl von äußerst variablen und diffusen klinischen Bildern, wie Konzentrationsschwäche, chronische Müdigkeit, häufige Neuralgien, Allergien, Karies, brüchige Haare und Nägel, Sodbrennen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Rheuma. Auch bei einer Tumorerkrankung ist immer eine Übersäuerung zu messen; ein grundlegender Therapieschritt ist die Entsäuerung.

Der Säure-Basen-Haushalt bzw. das anzustrebende Gleichgewicht stellt in steigendem Maße einen der wichtigsten biochemischen Regulationsmechanismen in bezug auf Gesunderhaltung und Ursachenfindung vor allem bei chronischen Krankheiten dar. Grundsteine dafür wurden in den intensiven Arbeiten von z.B. Sander, Glaesel, Pischinger gelegt. Ausschlaggebend war die Erkenntnis, dass unsere Regulationssysteme nicht unermüdlich und unerschöpflich funktionieren können, zumal in zunehmendem Maße "Säuren" (durch Umwelteinflüsse und durch die Nahrung) unseren Organismus überfluten. Gerade dieses "Überfluten" ist auch die Ursache der Abweichungen des physiologischen, gesunderhaltenden "Basenflutens", welche auch den Grundstein für Osteoporose, diverse Degenerationserkrankungen und letztlich auch für Tumorerkrankungen legen.

Therapeutisch ist das Hauptaugenmerk auf die Entstehung der latenten Azidose zu richten. Dabei stehen Dauerstreß und säurebildende Nahrung an erster Stelle. Atemlos rennen wir durchs Leben und halten uns auf Trab mit Kaffee oder Coca-Cola, dem Sinnbild unserer Zeit: So stark mit Industriezucker gesüßt und mit Phosphorsäure gesäuert, dass es einen Zahn - den härtesten Stoff, den die Natur zu bieten hat - innerhalb von Stunden auflöst, und voller Koffein, das uns die Illusion von Energie und Leistungsfähigkeit auf Kosten unsere Zukunft gibt.

Gleichmäßige, tiefe Atmung zum Abtransport des CO2, regelmäßige Spaziergänge zum Sauerstoff-Tanken und Kohlendioxid-Abatmen, innere Gelassenheit durch Gottvertrauen (nicht sauer reagieren !) und eine basenreiche Kost (viel Rohkost) sind die Geheimnisse für ein langes, zufriedenes Leben.

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