Vereins-Newsletter - Ausgabe Nr. 11 III/00
Entsäuern - aber wie ?
Dr. med. Karl Otto Jacob, Tauberbischofsheim

Unsere Ernährung soll zu 80% aus basenbildenden Stoffen bestehen. Doch wir ernähren uns falsch, indem wir zu 80% saure Lebensmittel und nur zu 20% basische essen. Auch sollten wir langsamer essen, 20-30 mal kauen und hierdurch eine Milchsäuregärung im Darm verhindern.

Zur Entgiftung und Ausscheidung der Stoffwechselschlacken ist eine reichliche Trinkmenge in Form von 2 - 3 Litern Kräutertee, Leitungs- oder stillem Wasser, bzw. hochohmigem Wasser angezeigt.
Zur richtigen Ernährung ist die Kenntnis des Säure-, bzw. Basengehaltes in den Nahrungsmitteln erforderlich. Ein Nahrungsmittel hat einen neutralen pH-Wert, wenn seine Wirkung auf den Stoffwechsel bei pH 7,0 liegt. Was unter diesem Wert liegt, führt zur Säurebildung im Körper, während über 7,0 einen basischen Stoffwechsel garantieren. Dabei wirkt oft sauer, was süß ist (Zucker, weißes Mehl), und wirkt oft basisch, was sauer schmeckt (Zitronen, Citrus-Früchte).

Tabellarisch ist im Einzelnen der Säure-, bzw. Basengehalt in den Nahrungsmitteln Gemüse, Kartoffeln, Wurzelgemüse, Fleisch, Eiweiß u. andere Eiweißträger, Früchte, Milch und Milcherzeugnisse, Fette, Mehl, Teigwaren, Körnerfrüchte, Brot, Zwieback, Nüsse zusammengestellt und bei uns zu erhalten. Viel Rohkost und frischer Gemüsesaft ist ein sicherer Weg zu einer basischen Stoffwechsellage.
Ob wir uns richtig ernähren, kann mit einem Indikatorpapier, z.B. Indikatorpapier für Uralyt U von Madaus durch Kontrollen des Urin-pH-Wertes, möglichst 3 x täglich, initial 1 Woche lang, geprüft werden. Der Wert von 7,5 entspricht einem gewünschten Gewebe-pH-Wert von 7,4; d.h. also, es sollte möglichst ein Urin-pH-Wert von 7,3 - 7,5 angestrebt werden. Wer allerdings bei einer "normalen", sauren Ernährung einen basischen Urin-pH-Wert hat, leidet meist an einer Säureblockade der Niere, die nicht mehr in der Lage ist, die Säure über den Urin zu entsorgen. Dies ist ein besonders kritischer Zustand, da sich die Säuren so sehr rasch im Körper ablagern.

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann durch richtige Ernährung verhütet oder gebessert werden. Übersäuerung von Blut, Lymphe und damit des Gewebes ist eine Begleiterscheinung vieler Krankheiten: von erhöhter Infektneigung, MS, Rheuma, Zuckerkrankheit, Migräne, Allergie, vorzeitiger Gefäßalterung (Atherosklerose- Hochdruck, Herzinfarkt, Hirnschlag), von degenerativen Gelenkveränderungen, Prostatahypertrophie und Krebs.

Wie vermeiden wir, dass wir versauern, wenn auch mit Hilfe einer konsequenten Ernährungsumstellung der ideale Urin-pH-Wert nicht erreicht wird? Wenn durch Stressabbau (Bewegung, Entspannung, genügend Schlaf - innere Harmonie) Ernährung vor allem durch Gemüse, Obst und Kartoffeln, also Vermeidung vorwiegend säurebildender Nahrungsmittel kein idealer basischer Stoffwechsel erzielt wird, ist die Einnahme eines Basenpulvers sinnvoll, bzw. notwendig.

Doch dabei gilt es aufzupassen. Das am meisten vertriebene basische Salz enthält außer 4 Mineralien 16 Spurenelemente (Strontium, Mangan, Kupfer, Vanadium, Aluminium, Kobalt, Nickel, Rubidium, Chrom, Titan, Tellur, Wismut, Zinn, Wolfram, Molybdän), die sämtliche toxisch oder allergisch wirken (außer Eisen) und häufig in inneren Organen abgelagert werden.

Vorkommen im Alltag und Schädigungspotential der Spurenelemente im Einzelnen: (vergl. auch M. Daunderer):
  • Mangan: in Innereien, Zahnersatz und -füllungen ist krebserregend oder krebsfördernd, macht Hirnnervenschäden bis zum Morbus Parkinson und schädigt blutbildende Organe.
  • Kupfer: in Dentallegierungen, Innereien u. Meeresfrüchten, führt zu Allergie, Hirn-, Nerven-, Leberschäden.
  • Vanadium: ebenfalls in Dentallegierungen ist potentiell im Tierversuch krebsfördernd.
  • Aluminium: ist häufig in Alltagsprodukten, z.B. in der Küche zu finden und in Dentallegierungen, verursacht Gedächtsnisstörungen, allgemeine Nervosität und soll ätiologisch einen wesentlichen Anteil an Morbus Alzheimer haben.
  • Kobalt: in Dentallegierungen, wirkt allergisierend (Kreuzallergie mit Chrom/Nickel) und krebserregend.
  • Nickel: ein hochgradig karzinogenes Metall, das in Dentallegierungen, Kochgeschirr und Modeschmuck vorkommt. Es wirkt auch als Allergen, wobei eine Kreuzallergie mit Chrom, Kobalt u. Palladium besteht.
  • Rubidium: in Dentallegierungen, ist im Tierversuch potentiell krebsfördernd.
  • Chrom: in Dentallegierungen Chromverbindungen, kommt vor bei der Müllverbrennung, im Klärschlamm, in der Leber und in Kochgeschirren. Chrom und seine Verbindungen wirken ähnlich wie Nickel hochgradig karzinogen. Die Toxizität der anderen Oxidationsstufen des Chroms ist erheblich geringer allergisierend, z.B. durch Geschirr, Essbesteck.
  • Titan: in Dentallegierungen zusammen mit Cadmium und Vanadium und verursacht allergische Gewebsreaktionen.
  • Zinn: befindet sich z.B. in Amalgam und anderen Dentallegierungen, in Meeresfrüchten, vor allem den Austern, verursacht Hirn- und Nervenschädigungen, Legierungen sind im Tierversuch potentiell krebsfördernd.
  • Wolfram: wird freigesetzt aus korrodierten Heizstäben, elektrischen Bratpfannen, Frisierstäben, Toastern und elektrischen Teekesseln sowie sonstigen Heißwasserbereitern.
  • Molybdän: ebenfalls in Dentallegierungen, macht Hirn- u. Nervenschäden und ist im Tierversuch potentiell krebsfördernd.
Für sämtliche angeführten Spurenelemente gilt, dass sie fast alle toxisch wirken, vielfach krebserregend oder krebsfördernd und häufig für Allergien verantwortlich sind. Sie sollten - auch nach Auffassung der amerikanischen Wissenschaftlerin Dr. Clark - aus der Nahrung und nicht dem Metall des Kochgeschirrs bezogen werden. Ein solches Entsäuern vergiftet eher, als dass es hilft.

Auffällig ist, dass sämtliche im Handel angebotenen basischen Mineralien einen hohen Anteil an Natriumverbindungen (Natrium-Bicarbonat, Natrium-Phosphat oder Natriumcitrat) enthalten. Durch die Verbindung mit HCl im Magen wird hierbei bekanntlich NaCl, also Kochsalz, gebildet. So wird das angebotene Kochsalz im Körper vermehrt. Daher sind diese Basenpulver nicht bei Hochdruckkranken geeignet.
Außerdem wird nach einer anfänglichen Neutralisierung der Magensäure deren Bildung reaktiv verstärkt. Durch Neutralisierung der Magensäure können sich Bakterien, wie Helicobakter Pylorii, Shigellen, Salmonellen, Clostridien etc., im Magen-Darm-Trakt ansiedeln können. Durch die reaktive Verstärkung der Magensäurebildung wird die Magenschleimhaut angegriffen.

Citrate entsäuern den Stoffwechsel
    Ein Molekül Citrat kann 3 Protonen binden. Im Vergleich dazu bindet Bikarbonat nur 1 Proton. Das Citrat wird durch die Bindung der Protonen zur Zitronensäure, die im Leber- und Nierenstoffwechsel im Citratzyklus unter Energiegewinnung verbrannt wird. Die Säuren werden so in den normalen Stoffwechsel eingeschleust und auf natürliche Weise eliminiert. Das Restprodukt ist CO2, was ausgeatmet wird. Citrat entsäuert den Stoffwechsel direkt, während Bikarbonat auf den Stoffwechsel über die Neutralisierung der Magensäure einwirken. In der Niere verhindern Citrate die Bildung von Nierensteinen und lösen sogar bestehende Nierensteine auf.
Kalium und Magnesium - die Anti-Stress-Mineralien
    Empfehlenswert ist die regelmäßige Zufuhr von Kalium und Magnesium, die insbesondere neben dem Abbau von Übersäuerung des Stoffwechsels eine Antistress-Wirkung haben. Durch Dilatation der Koronarien, Sedierung und anti-arhythmische Wirkung auf das Herz wird auch das Infarktrisiko reduziert und der Blutdruck gesenkt. Durch die heutige Industriekost erhalten die Menschen übermäßig viel Natrium und zu wenig Kalium und Magnesium.

    Kalium-Mängel äußern sich in Form von Antriebslosigkeit, Erschöpfung und Muskelkrämpfen in der Skelettmuskulatur und in Herzrhythmusstörungen und EKG-Veränderungen. An der glatten Muskulatur des Verdauungstraktes führt Kalium-Unterversorgung zu einer Einschränkung der Peristaltik und damit zu Stuhlproblemen. Dialyse-Patienten müssen sich allerdings vor der übermäßigen Zufuhr von Kalium in acht nehmen.

    Magnesium ist für die Aktivierung von etwa 300 verschiedenen Enzymen verantwortlich. Auf zellulärer Ebene hat Magnesium membranstabilisierende Eigenschaften und verhindert so eine überhöhte Freisetzung von Streßhormonen (Adrenalin) und umgekehrt eine krankhaft erhöhte Erregbarkeit der Zellen auf diese Streßhormone (Abschirmung). Auch die Skelett- und Herzmuskulatur werden durch Magnesium auf diese Weise vor Streß geschützt. Besonders am Herzmuskel verhindert Magnesium einen überschießenden Calciumeinstrom in die Zelle und schützt damit die Herzmuskelzelle vor Streß, senkt den kardialen Sauerstoffverbrauch und sorgt für einen gleichmäßigen Herzrhythmus.

    Für all diejenigen, denen es nicht gelingt, durch gesunde Ernährung eine basische Stoffwechsellage herzustellen, sind Kalium-Citrat und Magnesium-Citrat optimale und natürliche Regulatoren für ein gesundes Säure-Basengleichgewicht.

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