8. Worauf soll man bei der Zahnsanierung achten?

Zunächst einmal auf die richtige Reihenfolge in der Vorgehensweise. Ist man schon ziemlich geschwächt durch die Vergiftung und hat Vitamin-, Mineralstoff- und Aminosäuremangel, so sollte vor der Amalgamentfernung der Körper mit den früher beschriebenen Mitteln etwas aufgebaut werden. Dies sollte ca. 4 - 6 Wochen lang versucht werden, weil trotz vieler Schutzmaßnahmen die zusätzliche Aufnahme von Amalgamdämpfen und -partikeln im Körper nicht ganz vermieden werden kann. Dann sollte ebenfalls vor der Amalgamsanierung abgeklärt werden, ob einige Zähne bis tief in die Wurzeln so geschädigt sind und in der Tiefe noch so viel Amalgam enthalten, daß sie gezogen werden sollten. Denn dann reicht es nicht aus, auf die amalgamvergifteten Zahnwurzeln Kunststoffplomben zu setzen. Und weiterhin sollte mit einer Panoramaaufnahme des Kiefers oder auch einem Tomogramm das mögliche Vorhandensein von Amalgamdepots im Kieferknochen erforscht werden. Diese Depots müssen dann unter Umständen herausoperiert oder -gefräßt werden. Da es häufig nicht möglich ist, vor der Zahnsanierung zu entscheiden, ob es für die Gesundung der Erkrankten nötig ist, Zähne zu ziehen oder Amalgamdepots auszuräumen, sollten in diesen Fällen erstmal nur provisorische Füllungen gelegt werden, bis geklärt ist, ob der Körper mit diesen Schäden genesen kann oder nicht.

Und Zahn um Zahn geht die Auseinandersetzung weiter. Gehen Sie zu einem Zahnarzt, der sich mit Amalgamschäden auskennt und von dem sie bereits hörten, daß er oder sie das Auswechseln der Amalgamplomben mit Vorsicht und den nötigen Schutzmaßnahmen durchführt. Jede Amalgamentfernung führt zu einer zusätzlichen Vergiftung oder Belastung, daher sollte nicht alles Amalgam innerhalb von kurzer Zeit entfernt werden, sondern auf einen längeren Zeitraum von 4 - 12 Wochen oder länger verteilt werden.

Achten Sie darauf, daß die Zahnärzte beim Ausbohren des Amalgams eine langsam drehende Bohrturbine (nicht schneller als 20.000 Umdrehungen/min.) verwenden und Ihnen zum Schutz vor Amalgamdämpfen und -partikeln einen Kofferdam (das ist eine Art Gummituch) in den Mund legt. Außerdem sollten ständig die Dämpfe abgesaugt werden, vermeiden Sie das Verschlucken von Amalgamteilchen. Nehmen Sie ca. 2 Stunden vor der Behandlung Glutathion und trinken Sie ca. 30 Minuten vorher ein kleines Schnäpschen, etwa 2 cl. Das klingt sicher lustig, soll aber nur nebenbei bezwecken, daß Sie den Mut haben, um dem Zahnarzt die Zähne zu zeigen. Vor allem bewirkt der Alkohol, daß die Amalgamdämpfe weniger vom Gehirn aufgenommen werden, sondern mehr in den Blutkreislauf gelangen. Alkohol behindert die Oxidation von Quecksilberdämpfen. Dieser jahrzehntealte Trick wurde in den letzten Jahren auch durch Tierversuche bestätigt. Der Zahnarzt sollte beim Bohren eine reichliche Wasserspülung verwenden (warum nicht auch etwas Alkohol ?), um die Amalgame zu kühlen und dadurch die Abdünstung von Quecksilber zu verringern. Nach der Behandlung spülen Sie den Mund sofort mit 10% Natriumthiosulfat oder mit sehr schwefelhaltigen Thermalwässern und spucken die Spülung dann aus. Trinken Sie anschließend den Rest der Natriumthiosulfat-Ampulle oder reichlich diese Thermalwässer.

Vielleicht wirken diese Vorsichtsmaßnahmen auf einige Menschen etwas übertrieben, sie sind jedoch für Amalgamgeschädigte notwendig und auch für Gesunde sehr empfehlenswert. Werden beim Ausbohren des Amalgams nicht die nötigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann es einem Menschen danach schlecht ergehen und sich die Vergiftung noch verschlimmern. Bei Amalgamvergifteten kommt es nach dem Ausbohren auf alle Fälle erstmal zu unangenehmen körperlichen Reaktionen. Das Immunsystem, welches bis dahin etwas gelähmt war, wird durch die Entfernung des Giftstoffs aktiver und beginnt, das lange geduldete Gift im Korper anzugreifen. Besonders nach dem Ausbohren der letzten Amalgamplombe beginnt diese spontane Entgiftung, die Ausscheidung von Quecksilber im Urin und Stuhl ist dann drastisch erhöht.

Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten auf jeden Fall das Auswechseln von Amalgamplomben vermeiden, auch wenn bei Ihnen keine Vergiftung bisher vorliegt. Die für einige Monate erhöhten Quecksilberwerte würden sich auch in der Muttermilch wiederfinden bzw. belasten das Ungeborene.

Amalgamfüllungen, bei denen die vorgeschriebenen Unterfüllungen nicht gelegt wurden, führen rasch zu einer Vergiftung durch die Zahnwurzeln hindurch in den Kieferknochen. Dort wird dann außer Amalgamdepots eine krankhafte Veränderung des Kieferknochens (Kiefernekrose, auch Kieferschwund) beobachtet. Auf einer weichen Panoramaaufnahme ist zwar die Veränderung in den Zahnwurzeln schwer erkennbar, aber die Kieferknochenveränderung ist gut diagnostizierbar. Falls Amalgamdepots im Kiefer nach längerer Behandlungszeit, z.B. mit DMPS-Injektionen in den Kieferknochen, nicht einigermaßen verschwinden und die Gesundung behindern, müssen sie operativ entfernt werden. Bis zur Klärung dieser Unsicherheit eignen sich Füllungsprovisorien aus Zinkporzellanen, Steinzement oder lichtgehärteten Kunststoffen.

Es gibt inzwischen schon eine ganze Reihe von Zahnfüllmaterialien auf dem Markt, wobei die Natur noch immer unübertroffen ist: jede Zahnfüllung kann nur eine Art Flickwerk sein. Daher ist die Kariesprophylaxe immer wichtig. Wir können mit einer guten Mund- und Zahnhygiene und einer entsprechenden Ernährung unseren Teil zur Kariesverhütung leisten. Eine amerikanische Untersuchung beweist allerdings, daß auch psychische Faktoren zur Kariesentstehung beitragen. Es gibt eine "Verbindung" bestimmter Zähne mit Organen im Körper zusammen (siehe das Schema der Zahn-Organ-Beziehungen am Buchende) und können deshalb auch von Organerkrankungen mitbeeinflußt werden, wie auch umgekehrt. Der alte Spruch der Bauern und Pferdehändler schau dem Gaul in's Maul und du weißt, wie gesund er ist hat seine Berechtigung. Es ist wohl etwas unrealistisch zu glauben, daß der Zahnverfall ganz vermeidbar wäre, die Notlösungen der Zahnfüllmaterialien lassen sich nicht vermeiden.

Es gibt inzwischen viele verschiedene Kunststoffmaterialien. Sie sind nicht unproblematisch, weil die Kunststoffe nicht volumenbeständig sind: sie dehnen sich bei Wärme aus und schrumpfen bei Kälte. Dadurch ist eine gute Abdichtung am Zahn schwierig zu erhalten. Kunststoffe bestehen zum überwiegenden Teil aus anderen, härteren Materialien wie Metallen, Quarze, Bariumglas oder Kieseldioxid. Der Kunststoff soll nur diese anderen Materialien miteinander verkitten. Amalgamvergiftete sollten alle Kunststoffe, die Metalle enthalten, vermeiden.

Außer den Kunststoffen gibt es Glasjonomerzement, welcher härter als die Kunststoffe ist, aber schlechter vertragen wird, weil er Aluminium enthält.

Weiterhin werden verschiedene Goldlegierungen verwendet. Die Spargoldmischungen sind zwar billig, man sollte sie jedoch möglichst nicht verwenden, weil sie bis zu 10 andere, unedlere Metalle, besonders Palladium, enthalten. Auch Palladium ist giftig, daher sollte man auch andere Metallegierungen wie Palladium-Silberlegierungen, Silber-Zinn-Legierungen oder Chrom-Kobalt-Molybdänlegierungen meiden. Für Menschen ohne Schwermetallvergiftungen sind die hochkarätigen, aber teuren Goldlegierungen, welche 90% Gold und 10% Platin enthalten, empfehlenswert. Für Amalgamvergiftete sind aber auch diese nicht zu empfehlen, weil später öfters Goldallergien beobachtet wurden. Solche Menschen vertragen überhaupt keine Metalle mehr im Mund, was auch bei der eventuell nötigen Anfertigung einer Zahnprothese beachtet werden muß.

Aus Japan stammt das neueste Zahnfüllmaterial, welches die natürliche Zahnsubstanz imitiert und daher für den Körper ideal ist. Das Material nennt sich Hydroxylapatit und wird bisher erst im Versuch erprobt. Da es noch Probleme mit der formschlüssigen Befestigung am Zahn gibt, ist es bisher noch nicht auf dem Markt.

Als endgültige Füllungen eignen sich für Amalgamgeschädigte folgende Materialien:
  • für Menschen mit Schwermetall- und Formaldehydvergiftungen:
    mit Zement verankerte Keramikmaterialien. Allerdings nur die metallfreie Glaskeramik, denn Galvanokeramik enthält auch Metalle. Die Keramikfüllungen werden am besten mit dem computergesteuerten CEREC-Verfahren hergestellt, was ein gutes handwerkliches Können des Zahnarztes und eine hohe Arbeitsgenauigkeit erfordert.
  • Für Menschen mit Schwermetallvergiftungen aber ohne Formaldehydbelastungen:
    Ebenfalls Vollkeramik oder auch lichtgehärtete Kunststoffe ohne Metalle sind empfehlenswert.
Laut Bundesgesundheitsamt sind alle Zahnärzte dazu verpflichtet, mit den Patienten vor der Behandlung das zu verwendende Zahnfüllmaterial abzustimmen. Sie haben ein Recht darauf, jenes Material zu erhalten, welches Sie wünschen, und daß es in einen Legierungspaß eingetragen wird, eine Art Ausweis, in dem die Zahnärzte alle bei Ihnen verwendeten Legierungen eintragen sollen.

Die Auswahl der Zahnfüllmaterialien verdeutlicht, daß es heutzutage, zwar nicht viele, aber gute Alternativen zu Amalgam gibt. Es stimmt daher nicht, wenn einige Zahnärzte behaupten, es gebe keine Alternativen zu Amalgam. Diese Alternativen verlangen von den Zahnärzten eine höhere Arbeitsgenauigkeit, besseres handwerkliches Geschick sowie meistens auch eine längere Arbeitszeit pro Zahnfüllung. Diese längere Arbeitszeit wird ihnen in ihrer Honorarordnung nicht angemessen anerkannt, finden Zahnärzte, so daß sie im Vergleich zur schnellen Arbeit mit Amalgam Verdiensteinbußen haben könnten. Man kann ja nicht behaupten, daß deutsche Zahnärzte wenig verdienen würden, sie liegen im internationalen Vergleich weit vorne. Umso trauriger ist es, daß die Gesundheit der Menschen wiederum mit Geld bewertet wird.

Als man in Japan feststellte, daß Amalgam ein toxisches Zahnfüllmaterial ist und zu vielen Gesundheitsschäden führt, wurde es zwar nicht offiziell verboten, aber die Honorarvergütung der Zahnärzte wurde bewußt so verändert, daß sie für die Verwendung von Amalgam durch Gehaltseinbußen bestraft wurden. Seither werden in Japan keine Amalgamfüllungen mehr gelegt, ein kleines, aber sehr effektives Mittel, aus dem jahrzehntealten Dilemma herauszukommen.

An deutschen Universitäten wird den Zahnarztstudentinnen und -studenten noch immer ignorant erklärt, daß der Körper Amalgam nicht aufnehmen würde, obwohl diese Behauptung schon seit den Versuchen von Professor Stock vor 60 Jahren in Deutschland klar widerlegt wurde, sowie durch die Zivilisationskrankheit Amalgamvergiftung, die immer häufiger auftritt.

Zahnärzte dürfen keine Amalgamreste mehr in den Abguß werfen, sondern müssen sie in mehrfach abgedichteten Sondermüllbehältern sammeln. Aber immer noch dürfen sie lebendigen Menschen solchen hochtoxischen Sondermüll in die Zähne füllen. Nach allem, was bis jetzt schon über Amalgamschäden bekannt ist, sollte sich jeder Zahnarzt, der immer noch mit Amalgam arbeitet, zutiefst seinen Mitmenschen gegenüber schämen.


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