Regulationsmedizin Ausgabe 4/1996
Symptome - Messpunkte - Diagnostika - Heilplan - Ausleitung - Beratung des Patienten
von W. Müllers

Zusammenfassung
Die Wirkungen von palladiumhaltigem Zahnersatz werden beschrieben und analysiert. Der Autor unterscheidet zwischen einer lokalen und einer systemischen Toxizität. Die unterschiedlichen Reaktionen und Erscheinungsbilder werden beschrieben.

Schlüsselwörter: EAV, Materialverträglichkeit, zahnärztliche Werkstoffe

Summary
The effects of dental prostheses containing palladium are described and analyzed. The author differentialtes between local and systemic toxicity. The different reactions and phenomena are described.

Key words: EAV, material compatibility, dental materials

1. Vorwort
    Der Gesamtorganismus Mensch ist auch unter extrem starken belastenden Bedingungen zur Selbsterhaltung und produktiven Leistung durch Regulationssysteme befähigt.
    Steuerungseinrichtungen von Regelkreissystemen, durch die die einzelnen Tätigkeiten der Teile des Organismus zu iener Leistungseinheit zusammengefasst worden sind, sind für uns alle der Inbegriff der kybernetischen Zusammenhänge.
    Ein monokausales Denken muss der Komplexität des Ganzheitsmodells weichen.
    Nur mit dieser uns allen vertrauten Betrachtungsweise ist ein Verständnis der Wirkung von Zahnmetallen zu erzielen.
2. Symptome
    Die Grundregulation nach Pischinger ist Arbeitsgebiet aller Naturheilverfahren. Das Grundsystem - und hier wiederhole ich eigentlich das für uns alle "tägliche Brot" - ist verantwortlich für die Fernwirkung von Herden und Störfeldern.
    Die Fernwirkung von palladiumhaltigem Zahnersatz ist allein in diesem Zusammenhang zu betrachten.
    Allein diese Betrachtungsweise lässt uns die massiven Beschwerden und Erkrankungen der wahrhaftig leidgeprüften Patienten erklären und verstehen.
    Grundregulation ist die Bezeichnung für lokale Regelmöglichkeiten des Grundsystems plus übergeordnete nervöse, hormonelle und humorale Regelsysteme.
    Wir finden in der Zahnpulpa den ursprünglichsten Aufbau der Grundsubstanz: vegetative Nervenfasern und Kapillaren.
    Ich spreche bewusst von einer Kommunikation durch die Pulpa.
    Pulpa dentis wird im "Lexikon der Zahnmedizin" von Hoffmann-Axthelm beschrieben: "Pulpa dentis: Zahnpulpa, Zahnmark, füllt die zentrale Hohlräume der Zähne, die Pulpahöhle und die Wurzelkanäle aus und entspricht in ihrer Gestalt etwa dem Dentinkörper. ... Das Grundgewebe der Pulpa dentis ist anfänglich einem gallertartigen Bindegewebe vergleichbar, das im Laufe der Funktionsperiode in ein mehr fibrilläres Gewebe übergeht. Das Bindegewebe Pulpa dentis besteht aus einem Machwerk fixer Zellen, in dem sich noch freie Zellen finden, und aus Grundsubstanz sowie zahlreichen Gefäßen und Nerven."
    Unter "Grundsubstanz" erlaube ich mir obige Textstelle zu zitieren: "Grundsubstaz: Kittsubstanz, Interzellularsubstanz, allgemein: die von Zellen gebildete, homogen erscheinende sol oder gelartige Interzellularsubstanz.... soll beim Bindegewebsstoffwechsel eine Rolle spielen."
3. Messpunkte
    Wir haben festgestellt, dass es sich beim Krankheitsbild "Palladiumunverträglichkeit" um ein multifaktorielles Geschehen handelt. Ich rate daher immer, alle Belastungsmomente abzuklären.
    Der EAV-Test ist allen von uns hinlänglich bekannt. Mit der Hilfe von potenzierten zahnärztlichen Werkstoffen werden die Belastungen getestet und bewertet.
    Metalle können das Nervensystem und das Endokrinium belasten. Dies bedeutet, dass diese beiden Systeme mittels EAV untersucht werden sollten. Die steuernde Funktion des "Nervensystems" und "Endokriniums" muss ergänzend abgeklärt werden und die Frage einer übergeordneten störenden Belastung durch Palladium im Einzelfall geprüft werden.
    Dies ist unentbehrlich, es gibt kein Schema für Patienten.
4. Diagnostik
    Mit Rücksicht auf die Nicht-Zahnmediziner möchte ich vorab einige Aussagen zur Definition und zur Begriffsbestimmung des Werkstoffes "Palladium" machen.
    In der Literatur wird der Werkstoff Palladium als Legierungsbestandteil mit folgenden Sätzen erklärt: "Silberweißes Edelmetall von größerer Härte und Zähigkeit als Platin. IN der Verbindung mit Silber wird es in Dentallegierungen verwendet. Es führt hier zur Steigerung der Mundbeständigkeit." (Lexikon der dentalen Technologie)
    4.1 Die Palladiumbasislegierungen
      Die Palladiumbasislegierungen sind Legierungen, deren Hauptbestandteil das Palladium ist. In der Regel sind es Legierungen, die als Aufbrennlegierung für den keramisch verblendeten Zahnersatz und auch für die kombiniert, festsitzenden Versorgungen Verwendung finden.
      Derzeit sind noch ca. 90 Palladiumbasislegierungen mit völlig unterschiedlicher Zusammensetzung im Handel. Die Palladium-Kupfer-Legierungen haben bis zu 10% Galliumzusatz und die Palladium-Silber-Legierungen bis zu 2,5%.
      Bei der Betrachtung der Firmeninformationsschriften zeigen sich folgende Regelmäßigkeiten, die von enormer Bedeutung sind:

      1. Palladium-Silber-Legierungen enthalten mindestens 70% Palladium und 20% Silber.
      2. Palladium-Kupfer-Legierungen enthalten mindestens 70% Palladium und 5 bis 15% Kupfer.
      3. Sonstige
      Ferner sind Zinn, Zink, Kobalt und Gallium Bestandteile.
    4.2 Warum eine neue Legierung? Warum eine Palladium-Basis-Legierung?
      Aus Gründen einer Kostenersparnis wurden Palladiumbasislegierungen im Jahre 1986 vermehrt für die Herstellung von festsitzendem und kombiniert herausnehmbarem Zahnersatz verwendet. Diese Versorgung mit Palladiumbasislegierungen statt hochgoldhaltiger Legierungen wurde vom Gesetzgeber als "Regelversorgung der Patienten der gesetzlichen Krankenkassen" festgelegt und erfolgte in der Absicht, Materialkosten zu sparen.
      Es wurde vor Einführung dieser Regelung versäumt und unterlassen, die Verträglichkeit und lokale sowie systemische Wirkung auf den menschlichen Organismus zu abzuklären. Die Richtlinien des Bundesausschusses wurden von den Zahnärzten und Zahntechnikern ohne Absicherung der Unbedenklichkeit befolgt. Es sollte ein Spareffekt erzielt werden, der lediglich massive Folgekosten verursacht hat und deren Spätfolgen z.Z. noch nicht absehbar sind.
      Die Problematik ist so brisant, da die Literatur warnende Hinweise auf eine mögliche Allergisierung auf Palladium und palladiumhaltigen Zahnersatz aufzeigt. Untersuchungen am Menschen fehlen, und der Einfluss auf das biokybernetische System ist von essentieller Bedeutung für die Ganzheitsmedizin.
    4.3 Wirkungen von Palladium
      Im Mundraum haben wir durch die vielen Einflüsse wie Nahrungsaufnahme, Mundpflege, Oberflächenbeschaffenheit und Vergütung der vom Zahnarzt und Zahntechniker verwendeten Werkstoffe ein problematisches und schwer einzuschätzendes Milieu. Die Mundflora, der Speichel und dessen pH-Wert, die Sulkusflüssifkeit (SFFR = Sulcus-Fluid-Flow-Rate), die Tätigkeit der Speicheldrüsen, die elektrolytischen Veränderungen von metallischen Bestandteilen in der Mundhöhle und die für jedes menschliche Individuum spezifische Konstitution beeinflussen die Wirkung jedes Metalles in der Mundhöhle. Wir müssen uns als Zahnarzt bewusst machen, dass jeder Werkstoff einen störenden Charakter im biokybernetischen System darstellt. Oberstes Ziel ist, die Störung zu minimieren. Unsere Erfahrungen sind, dass Palladiumbasislegierungen und ein Teil der palladiumhaltigen Legierungen nicht biokompatibel sind.

      Wir unterscheiden folgende Intoleranzen
      - Allergie
      - lokale Toxizität
      - Korrosion
      - Verdacht einer Kanzerogenität
    4.3.1 Allergie
      Eine mögliche Allergisierung von Patienten bei palladiumhaltigem Zahnersatz ist zwischenzeitlich untersucht und bekannt. Die gleichzeitige Sensibilisierung auf Palladium und Nickel ist gesichert. Eine Koppelungsallergie auf Nickel- und Kobaltsulfat findet sich ebenso häufig wie kombinierte positive Reaktionen auf Nickelsulfat und Palladiumchlorid.
(Vollständiger Text, siehe RegulationsMedizin 4, 1996)

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