Vereins-Newsletter - Nachdruck Nr. 4. - 7.
Elektrosensibilität

Folgender Artikel ist dem "Kleinen Leitfaden für Elektrosensibilität" des Selbsthilfevereins für Elektrosensible e.V. (Gesundheitshaus, Zimmer U3, Dachauer Straße 9, 80335 München, Tel.: 089/23337501) entnommen. Wir bedanken uns herzlich für die Erlaubnis des Abdrucks.

1. Um was geht es ?
Die starke Zunahme in der Anwendung der Elektrizität während der letzten Jahrzehnte führte zum Einsatz vieler elektrischer Geräte und Systeme in Haushalt und Büro, im Verkehrswesen, in der Produktion, in der Telekommunikation, in der Medizin und in weiteren Bereichen.
Für Erzeugung und Verteilung der Energie sind umfangreiche Einrichtungen geschaffen worden (Kraftwerke, Umspann- und Transformatorenstationen, Hoch- und Mittelspannungsleitungen, leistungsstarke Versorgungskabel- bis zu unserer Haus-installation). Jedes Gerät, jede Leitung in diesen Niederfrequenznetzen zur Stromversorgung (50 Hz, im Bahnnetz 16 2/3 Hz) erzeugt elektrische und magnetische Felder. Diese Felder sind physikalisch bedingte "Nebenwirkungen" (zum Verständnis: Das elektrische Feld entsteht durch die Spannung in Leitungen und Geräten, das magnetische Feld dann, wenn Strom fließt).
Für Rundfunk, Fernsehen, Mobilfunk, usw. strahlen Sender elektromagnetische Wellen aus, denen wir angesichts der flächendeckenden Versorgung nicht mehr generell ausweichen können.
Wir Menschen haben kein Organ, das uns vor diesen Feldern und Wellen warnen könnte. Seit etwa 20 Jahren gibt es - und das in zunehmendem Maße - Menschen, die sich durch diese Felder und Wellen gesundheitlich beeinträchtigt fühlen.

2. Wie sind die Symptome ?
Es zeigen sich zunächst "Streßsymptome" , wie:
Schlafstörungen, ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen, Antriebsarmut, Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, innere Unruhe, Verspannungen.
Bei längerer Belastung werden individuelle Schwächen deutlich, wie erhöhter Blutdruck, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus), Atembeschwerden, ständig wechselnde Befindlichkeit
Wenn Ursache und Zusammenhänge nicht bekannt sind, ist bei seelisch labilen Menschen die Neigung zu Depressionen - und im Extremfall zum Suizid - nur zu verständlich.

3. Was ist Elektrosensibilität ?
Elektrosensibilität ist die (ungewollte) Fähigkeit, elektromagnetische Felder und Wellen wahrzunehmen, zu "spüren" (zu diesem Zeitpunkt verzeichnen wir aber schon einen negativen Eingriff in das Gesundheitsgeschehen).
Elektromagnetische Felder und Wellen üben auf den Organismus einen - physikalischen - Reiz aus. Köhler, "Bioresonanz-Therapie", schreibt : "Man muß sich darüber im klaren sein, daß ein Reiz immer eine Gegenreaktion des Organismus bewirken muß, damit dessen Stabilität erhalten bleibt. Dieses Verhalten wird Regulation genannt, wobei der Grad der Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Reizqualitäten gleichzeitig ein Maß für die Gesundheit ist".
Wir sprechen bei unseren Beschwerden also mit Recht von Regulationsstörungen. Es besteht der Verdacht, daß die Einwirkung elektromagnetischer Felder und Wellen zu einer Störung im Signalgeschehen, im Befehlsfluß des Steuer- und Regelsystems führt. Mögliche Ursachen können im vermehrten Calcium-Ionen-Abfluß von der Zellmembranoberfläche von Nervenzellen oder in der verminderten Produktion des Hormons Melatonin der Zirbeldrüse liegen.
Die wissenschaftlichen Studien von Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizinphysiker an der Universität Lübeck, haben ergeben, daß die Mikrowellenstrahlung des D-Netzes deutliche Veränderungen der Gehirnströme im EEG verursacht. Außergewöhnliche Peaks tauchen auf , die es in dieser Form bisher nicht gab. Der negative Einfluß von Mikrowellen auf Enzymaktivität, RNA-Translation (=Protein-Biosynthese), die Permeabilität der Blut-Hirnschranke, den Calciumionen-Haushalt (Erregung der Nervenleitungen) und Hormonhaushalt (vor allem Reduktion von Melatonin, dem Anti-Streßhormon) sind weitere sehr bedenkliche Begleiterscheinungen des Handys. Jüngste Untersuchungen in Australien, die sogar im Auftrag einer Telefongesellschaft durchgeführt wurden, ergaben einen deutlichen Zusammenhang zwischen Handy-Mikrowellen und Krebs.

Die Zusammenhänge müssen sehr komplex sein. Dies läßt sich schon durch unsere Beobachtung ableiten, daß Menschen, die eine Elektroempfindlichkeit entwickeln, auch andere Belastungen aufweisen. Diese Erkenntnis ist wichtig für das therapeutische Vorgehen.
Merke: Es zeigt sich eine synergistische (sich gegenseitig bedingende, kumulierende) Wirkung verschiedener Einflüsse. Wir sprechen von "Risikogruppen"; diese sind (siehe auch Schaubild "Belastungs-Sechseck", Seite 16,17):

1. Schwermetallgeschädigte: An der Schädigung beteiligt sind im wesentlichen Quecksilber, Kupfer, Silber, Zinn aus Amalgam- Zahnfüllungen, Palladium aus Goldkronen (Spargold!); seltener Blei (das auf bleihaltige Kraftstoffe und auf Bleirohre in alten Anwesen zurückzuführen sein dürfte).
Dem Quecksilber kommt zahlenmäßig die größte Bedeutung zu. Seltener, aber hartnäckiger ist die Palladiumbelastung; am schwerwiegendsten jedoch in Wirkung und Therapie erweist sich die Kombinationsbelastung Quecksilber/Palladium.
Eine schwedische Studie bewies, daß Quecksilberionen aus Amalgam unter der Einwirkung schwacher niederfrequenter Felder in 6-fach erhöhter Zahl austreten.
2. Geschädigte durch chemisch-organische Substanzen: Solche Substanzen sind Formaldehyd (aus Baustoffen, insbesondere aus Spanplatten, Desinfektionsmitteln, Kunststoff-Zahnfüllungen, Textilien, Leime, Korkböden); Lindan, Pentachlorphenol = PCP, Pyrethroide in Holzschutzmitteln; Pyrethroide auch in Reinigungsmitteln und elektrischen Luftbefeuchtern, polychlorierte Biphenyle = PCB in technischen Produkten; Herbizide, Pestizide in Landwirtschaft und Gartenbau; Furane, Dioxine, u.a. Folgender synergistischer Effekt ist zwischen den beiden Gruppen zu verzeichnen: Nach Dr. Daunderer erhöht eine Amalgambelastung die Toxizität (Giftigkeit) von Lindan und Formaldehyd um das 25-fache, die von PCP um das 5-fache.
3. Allergiker: Sie reagieren auf Blütenpollen, Hausstaubmilben, gewisse Nahrungsmittel (verbreitet sind Milcheiweiß, Weizen - Volksnahrungsmittel! -, Nüsse), Medikamente, Textilien u.a. Die rasant gewachsene Zahl der Allergiker ist bekannt - und gibt zum Nachdenken Anlaß. Elektromagnetische Felder wirken - unter anderem - als Allergen (Dr. Schweitzer/Sindelfingen, Rochlitz/USA).
4. Pilz/Viren/Bakterien - Belastungen: Belastungen solcher Art sind bei den Elektroempfindlichen fast immer anzutreffen, könnten aber als sekundär angesehen werden. Wir haben wieder einen synergistischen Effekt: Quecksilber tötet Milchsäure- und Colibakterien im Darmbereich, nicht jedoch die Hefepilze, so daß diese ein Übergewicht bekommen (so der verbreitete Hefepilz Candida albicans); die Folge ist eine Schwächung der Abwehrkraft (aus Vortrag Dr. Amperla, Finnland).
5. Betroffene durch natürliche Reizzonen: Zu diesen Reizzonen zählen Wasseradern, Verwerfungen, Spalten. Das Ergebnis eines österreichischen wissenschaftlichen Projekts (Bergsmann "Risikofaktor Standort", siehe Anhang) weist auf einen weiteren synergistischen Effekt hin: "... wohl aber den Hinweis, daß technische Felder und natürliche Standortfaktoren konkurrieren und sich summieren können."

Elektrosensibilität zeichnet sich dadurch aus, daß mehrere der genannten Belastungen bei e i n e m Betroffenen zusammenspielen. Wir können von einer Mehrfach-, ja sogar von einer Vielfachbelastung sprechen.

So wundert es nicht, daß die Symptome als "unspezifisch" erscheinen. Es fällt nicht schwer, festzustellen, daß alle Belastungen mit dem zu tun haben, was wir bisher als Immunsystem verstanden haben (Immunitas, lat. = frei sein von etwas). In "Immunologie in der Praxis" (siehe Anhang) wird vom Abwehrsystem des Menschen gesprochen, das sich zusammensetzt aus dem Immunsystem und dem Nervensystem. "Beide Systeme sind darauf spezialisiert, Reize aus der Umwelt und aus der Innenwelt des Körpers zu erkennen, zu verarbeiten und zu beantworten". ("Beantworten" dürfen wir sicher mit "reagieren" gleichsetzen).
Die oben genannte "Anpassungsfähigkeit" bezeichnet im Grunde dasselbe.
Wir sind auf dem Wege zu verstehen, daß der menschliche Organismus ein (wunderbares) vernetztes System darstellt, in dem in irgendeiner Weise jedes mit jedem verbunden und zu reagieren in der Lage ist (auch im Zusammenspiel körperlicher und seelischer Komponenten).
Es bedarf noch der Erwähnung, daß die Elektroempfindlichkeit außer auf die vorstehend genannten Belastungen auch in Einzelfällen auf größere (überstandene oder noch wirkende) Krankheiten wie Tuberkulose, Diphtherie, Kinderlähmung, multiple Sklerose, Parkinson, zurückgeführt werden kann.

4. Was können wir tun ?
Uns stehen zwei Richtungen offen: die Reduzierung der elektromagnetischen Belastung und medizinische Maßnahmen, um den Organismus zu stärken.

4.1 Reduzierung der elektromagnetischen Last
Sie ist die wirkungsvollste Sofortmaßnahme. Grundsätzlich gilt nach unserer Erfahrung: Eine Langzeitbelastung selbst kleiner Intensitäten - insbesondere die Dauerbelastung am Schlafplatz durch Geräte und Kabel, die ständig unter Spannung (elektrisches Feld) und z.T. unter Strom (magnetisches Feld) stehen - wirkt stärker (nachhaltiger) auf den Organismus als die (sehr) kurzzeitige Belastung großer Intensitäten durch beispielsweise Fön, E-Rasierer, Mixer. Wenn Sie bereits Beschwerden haben, halten Sie sich bitte an die höchstgenannten Abstandswerte, die nachstehenden "Empfehlungen" sollten Sie unbedingt befolgen.

Hausinstallationen und Geräte
  • Abstand zu den Verursachern halten! Mindestens 1 - 1,5 m bei Stromleitungen und Elektrogeräten; bei Fernsehgeräten 6 - 7 x Bildgröße (Diagonale).
  • In den Wänden verlegte Leitungen (auch lose verlegte Verlängerungsleitungen) stehen ständig unter Spannung (und erzeugen so das elektrische Feld, auch wenn kein Verbraucher eingeschaltet ist). Deshalb einen Spannungsfreischalter (früher Netzfreischalter genannt) einbauen lassen oder die Sicherungen/ Leitungsschutzschalter herausdrehen/ausschalten, zumindest nachts für den Schlafbereich.
  • Die Stecker von nicht benutzten Radio- und Fernsehgeräten, Videorecordern, CD-Playern, Stereoanlagen, usw. herausziehen oder Schnurschalter, die zweipolig schalten, einsetzen ! Zur Erläuterung: Netzschalter schalten nur selten zweipolig ab und befinden sich häufig sogar auf der Sekundärseite des Netztrafos (so daß Netztrafo und alle Einbauteile ständig unter Spannung stehen und damit das elektrische Feld, z.T. auch das magnetische Feld ständig erzeugt werden).
  • Das Bett aus der Nähe elektrotechnischer Installationen rücken ! Es sollte keinesfalls in der Nachbarschaft von elektrisch betriebenen Heißwasserboilern, von Wasch- und Geschirrspülmaschinen, Kühlschränken, Gefriertruhen, Heizungspumpen, Fernsehgeräten, Stromzuführungen und sonstigen Strahlungsquellen stehen. Fragen, was hinter den Wänden ist, denn Wände, Zimmerdecken und Fußböden schirmen magnetische Felder nicht ab. Der Schlafraum hochempfindlicher Personen muß frei von netzbetriebenen Elektrogeräten sein! Wenn solche benutzt werden müssen, können batterie/akkubetriebene Geräte (Gleichstrom!) eingesetzt werden.
  • Federkernmatratzen, Sprungfederrahmen, Metallbettgestelle sind zu vermeiden. Zur Erläuterung: Sie können das Erdmagnetfeld verzerren, sie verbreiten das elektrische Feld von nahe gelegenen, unter Spannung stehenden Leitungen, Steckdosen und Geräten, sie wirken für die Hochfrequenzwellen als Empfangsantenne, geben aber einen Teil der aufgenommenen Energie (gerichtet) wieder ab.
  • Leckströme aus schadhaften Leitungen oder Geräten können durch Wände oder Schutzleiter fließen. Evtl. Fehlerstromschutzschalter einbauen lassen!
  • Es ist möglich, daß eine schadhafte oder nicht vorgenommene Erdung der Geräte und/oder des Hausnetzes (einschließlich Blitzableiter) für eine hohe Feldbelastung verantwortlich ist; diese und den Potentialausgleich vom Fachmann überprüfen lassen!
  • An Geräten Schutzkontaktstecker ("Schukostecker") anstelle der Flachstecker (die keinen Schutzleiter führen) verwenden!
  • Auf Halogenlampen mit Transformator oder getrennt geführten Zuleitungen sowie Leuchtstoff- und Energiesparlampen verzichten (sie erzeugen stärkere Felder als die normale Glühbirne; Energiesparlampen haben zusätzlich eine Hochfrequenzabstrahlung). Dimmer vermeiden !
  • Heizdecken und Heizkissen nur in der Aufwärmphase eingeschaltet lassen! Nach Gebrauch Stecker herausziehen oder zweipoligen Schalter verwenden, der 1 m vom Schlaf/Sitzplatz entfernt installiert wird.
  • Elektrisch verstellbare Betten, Wasserbetten und Fußbodenheizungen nachts zweipolig abschalten oder den Stecker herausziehen! Hochempfindliche Personen sollten solche Einrichtungen meiden.
  • Auf Mikrowellenherd verzichten!
  • Funktelefone nach Möglichkeit nicht benutzen - wenn unumgänglich, dann nur kurz sprechen! Handy nicht am Körper tragen (Handy ist auch bei "Bereitschaft" aktiv). Es verbietet sich für Träger von Herzschrittmachern. Sind sie aus beruflichen Gründen notwendig, tragbare Freihörsprecheinrichtungen verwenden!
Kein Handy im Kraftwagen benutzen (Karosserie reflektiert) ! Besser: ein fest einzubauendes Gerät mit außen zu montierender Antenne wählen!

Außeninstallationen
  • Mit dem Schlafplatz größeren Abstand zu Transformatorenstationen und leistungsstarken Versorgungskabeln halten (10....20....30 m)! Messungen sind wegen der Unterschiedlichkeit der Belastungszustände empfehlenswert.
  • Zu Hoch- und Mittelspannungsleitungen Abstand halten !
  • An Bundesbahnstrecken Abstand halten (100...200...300 m)! Auch hier: vagabundierende Ströme ! Straßen-, Stadt- und U-Bahnen, die mit Gleichstrom betrieben werden, dürften weniger belastend sein.
  • Bei Radio-, Fernseh-, Mobilfunksendern Abstand halten: Radio- und Fernsehsender (2...3...5 km), Fernsehumsetzer, Mobilfunksender (0,5...1...1,5 km)
Der Abstand ist abhängig von Leistung, Frequenz, Signalisierung, Antennenausführung. Sind mehrere Sender in Betrieb und außer den Sendern möglicherweise noch starke Feldverursacher des Stromversorgungsnetzes vorhanden (z.B. Hoch-/Mittelspannungsleitungen, Trafo-/Umspannstationen, leistungsstarke Versorgungskabel), ist nach unserer Erfahrung mit einer Kumulationswirkung zu rechnen; hier sollten die höchstgenannten Abstandswerte in Betracht gezogen werden.

Ein erfahrener Baubiologe sollte in der Lage sein, neben der Erfassung der elektrischen Situation auch chemische, geopathische und andere Einflüsse zu überprüfen. Anschließend wird in der Regel ein "Sanierungsplan" erstellt. Hochsensible sollten beim Kauf/Mieten von Grundstücken/Häusern/Wohnungen darauf achten, daß die Wohnflächen frei von geopathischen Einflüssen ("Erdstrahlen") sind!
In Extremfällen (Überlagerung mehrerer negativer Einflüsse) ist es manchmal notwendig, einen Wohnsitz- (oder Arbeitsplatz-) wechsel zu diskutieren.


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