Vereins-Newsletter - Nachdruck Nr. 4. - 7.
Gentechnologie - Fluch oder Segen
Gekürzter Vortrag von Dr. Lanka, erstmals veröffentlicht in Raum & Zeit

Niemand weiß, was ein Gen ist - Kein Wissenschaftler ist bis heute in der Lage genau zu definieren, was denn ein "Gen" sein soll. Die Vorstellung, daß es sich dabei um etwas Stabiles, d.h. Unveränderbares mit immer gleicher Bedeutung, handelt, ist längst durch wiederholte Beobachtungen widerlegt worden. Früher stellte man sich vor, daß ein Gen als eine Informationseinheit in Form einer bestimmten Buchstabenabfolge auf den Erbsubstanzfäden, den Chromosomen, in codierter Form vorliegt, in Botensubstanz umgeschrieben den Zellkern verläßt, um in der Zellflüssigkeit, dem sogenannten Zytoplasma, in die Eiweißform umgewandelt zu werden. Im Prinzip ist dies richtig, aber auch nur im Prinzip. Wie wir heute wissen, sind die Regeln, wie die Buchstabenabfolge der genetischen Information gelesen werden, durchaus unterschiedlich, nicht nur von Art zu Art, sondern schon innerhalb eines Organismus und da auch sogar je nach Entwicklungsstadium. Auf jeder Ebene der Informationsrealisierung genetischer Sequenzen gibt es eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten, die jegliche genetische Vorhersehbarkeit, was denn nun konkret mit einem Stück DNA passiert, unmöglich macht.

(So sind z.B. in allen Zelltypen (außer den Bakterien) die sogenannten Informationsbereiche für ein bestimmtes Eiweiß durch Bereiche nicht codierender Sequenzen voneinander getrennt, wenn sie überhaupt auf dem gleichen Erbsubstanzfaden, dem Chromosom, liegen und nicht, wie in vielen Fällen, wild verteilt auf verschiedenen Chromosomen der Zelle vorkommen. Die Bereiche dazwischen gehen bei der Umschreibung verloren, so daß die entstandene Botensubstanz, chemisch abgekürzt RNA, immer anders aussieht als die dazugehörende DNA. Mehr noch: Gleiche genetische Information kann in anderen Geweben und Zelltypen zu ganz anderen Eiweißen umgeschrieben werden. Die Botensubstanz selbst kann sich, je nachdem wie die Zelle damit umgeht, unterschiedlich verändern, ähnlich wie das mit den Eiweißen geschehen kann, die je nach Zelltyp und den vorherrschenden Bedürfnissen in ganz unterschiedlicher Form und damit auch Funktion gebracht werden können. Wenn ich Ihnen nun sage, daß in einer durchschnittlichen Zelle in jedem Moment ca. 10.000 unterschiedliche biochemische Reaktionen gleichzeitig ablaufen, dann werden Sie auch gleich verstehen, daß dies nur in einem höchst dynamischen Regelwerk geschehen kann, dessen Funktionieren man mit linearen Modellen, wie es die sogenannte moderne Genetik tut, nicht einmal ansatzweise erklären kann. Dieses biochemische Netzwerk ist in der Lage, durch das Vernetzen von biochemischen Vorgängen, Totalausfälle an genetischer Information zu kompensieren, die Stoffwechselwege überlappen sich sozusagen, aber die Zelle ist auch in der Lage, Dinge zu produzieren, für die der Genetiker keine entsprechende Information findet. Der nennt das dann Geistergene, die noch nicht gefunden sind.)

90% der DNA werden als Müll bezeichnet - Schlimmer noch. Erst sind ca. 1% der Buchstabenabfolge der genetischen Sequenz eines Menschen gelesen, wobei die Öffentlichkeit auch nicht weiß, wessen Erbsubstanz da mit ihren Steuergeldern sequenziert wird, weiß oder farbig, männlich oder weiblich. Es wird geschätzt, daß nur ca. 10% der ganzen Erbmasse eines Menschen in ihrem Sinne gelesen werden kann. Und der Rest, die ganzen 90%, werden glatt als junk-DNA, als Müll-DNA, bezeichnet! Da ist genauso, wie wenn ich jetzt, nur der Deutschen Sprache mächtig, in einer Textsammlung internationaler Literatur all das, was ich nicht lesen und verstehen kann, als Müll bezeichne.
Wir wissen alle, daß Einflüsse von außen immer auch eine Wirkung im Inneren zeitigen und seit den Experimenten von Barbara McClintock, die die Veränderbarkeit der Erbsubstanz unter Umwelteinflüssen zuerst bewiesen hat, sollte dies auch jedem Genetiker bekannt sein. Heute wissen wir, daß sich die Erbsubstanzfäden sogar schon im normalen Zellgeschehen und keinesfalls nur bei der sexuellen Verschmelzung neu kombinieren und daß es genetische Stücke gibt, die sich munter von einem Ort zum andern bewegen, sogenannte springende Gene, daß es sogar sehr viele von ihnen in allen möglichen Variationen gibt. Angesichts dieser nur im Ansatz wahrgenommenen Komplexität zu behaupten, daß das, was man noch nicht verstehen kann, einfach Müll wäre oder keine Bedeutung hätte, um dann noch in diesem komplexen Geschehen wild herum zu manipulieren, entbehrt jeder Wissenschaftlichkeit und noch mehr jeden Verantwortungsbewußtseins.
Wenn heute jemand behauptet, daß er oder sie in der Lage ist, etwas in diesem komplexen Geschehen zu manipulieren, dann stimmt das nur in bezug auf das Manipulieren, jedoch nicht auf die sogenannte Treffersicherheit und die Stabilität des manipulierten Organismus.
Erstens ist niemand in der Lage, Fremderbsubstanz gezielt an eine bestimmte Stelle auf dem Erbsubstanzfaden einzubringen. Das geschieht irgendwo ganz willkürlich, denn die Zellen haben die Tendenz, fremde Erbsubstanz aufzunehmen und damit selbst zu experimentieren.
Zweitens ist Fremderbsubstanz immer instabil, unterliegt nicht der Fehlerkorrektur bei der Vedoppelung der Erbsubstanz vor jeder Zellteilung. Und Fehler, die automatisch bei jeder Zellteilung auftreten, akkumulieren mit der Zeit und das Eiweiß, wenn es dann überhaupt nicht produziert wird, verändert sich dabei laufend. Dann ist es auch noch nie gelungen, mehr als vier verschiedene Veränderungen gleichzeitig zu bewerkstelligen. Komplexe Merkmale, wie z.B. Augenfarbe, aber auch die Produktion von einfachen Eiweißen benötigt mindestens ein komplexes Zusammenspiel gleich mehrerer Dutzend genetischer Informationseinheiten. Die Behauptungen also der Genetiker, neue oder komplexe Merkmale erzeugen zu können und diese sogar auf fremde Organismen übertragen zu können sind reine Science Fiction.

Gefährliche genmanipulierte Lebensmittel - Das Ganze ist nicht ungefährlich, denn drittens wird selbst Erbsubstanz von Gegessenem nicht vollständig verdaut, sondern gelangt in Teilen bis in unsere eigene Erbsubstanz. Damit macht der Satz "Man ist, was man ißt" noch mehr Sinn, als es Ernährungs- und Gesundheitsberater und aufgeklärte Menschen ohnehin schon wissen. Die Gefahren aber, die daraus resultieren, daß genmanipulierte Nahrungsmittel, neben all den anderen Problemen wie Vergiftung, Autoimmun-(Aggressions)-Reaktionen, Allergien etc., nun unsere genetische Integrität unterminieren, was so offen auf der Hand liegt, werden nicht wahrgenommen. Vor diesem Argument laufen die Propagandisten dieser Art von Wissenschaft einfach davon. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn sich fremde Erbsubstanz, versehen mit starken genetischen Schaltelementen (isoliert aus Viren, die ja dafür bekannt sind, daß sie leicht die Kontrolle über das Zellgeschehen übernehmen können) nun massenhaft über genmanipulierte Nahrung in unseren Körper gelangen und sich dann irgendwo in unsere Erbsubstanz integrieren, eventuell vor Regionen, die das Wachstum und Entwicklungsgeschehen mitbestimmen. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn nun solch manipulierte Erbsubstanz in die Keimbahn gelangt, d.h. in Zellen, die die Eizellen bilden und ernähren, und in das Gewebe, das Spermien produziert. Dann haben wir Manipulationen am Erbgut aller Zellen dieser Menschen und spätestens dann werden sich die Folgen für alle sichtbar und für diese Menschen unwiderruflich zeigen. (Daß genmanipulierte Gensequenzen ins Erbgut gelangen können, ist inzwischen belegt.) Aus Tierexperimenten (oder soll man da besser sagen "Tierquälerei") ist bekannt, was passiert. Aber der Öffentlichkeit werden nur die selektierten Fälle gezeigt, die diese Manipulation ohne sichtbaren Schaden überstanden haben.

Man müßte diesen Wissenschaftlern wohl einmal kurz mit dieser Art von hochingezüchteten Tieren zusammen bringen, die wie hochingezüchte Pflanzen ohne massiven Einsatz an Kraftfutter bzw. Düngung und Schädlingsbekämpfungsmitteln nicht überlebensfähig sind, so daß sie endlich mal erkennen würden, warum die Natur schon immer Inzuchtschranken eingebaut hat, die nur der blind profitorientierte und fehlgeleitete Mensch in der Lage ist, zu überschreiten. Je ähnlicher sich genetische Substanz durch andauernde Inzucht wird, desto mehr nehmen die Austauschvorgänge zwischen den Erbsubstanzfäden, den Chromosomen beider Elternteile zu. Dadurch erhöht sich automatisch die Fehlerhäufigkeit und sehr schnell kann es da passieren, daß ganze Bereiche auf einem Chromosom verloren gehen, wenn zwei Austausche auf einem Chromosom zur gleichen Zeit stattfinden. Die Schäden sind, glaube ich, allen bekannt und werden beim Menschen auch unter der Bezeichnung endemischer Kretinismus gehandelt.

(Ein weiteres großes Problem besteht darin, daß als Teil des Herstellungsprozesses bei genmanipulierter Erbsubstanz oft ein Gen mit einer Antibiotika-Resistenz eingefügt wird. Diese Antibiotika-Resistenz kann so auf Mensch und Tier übertragen werden, das Antibiotikum wird dadurch wirkungslos. Bekanntermaßen treten auch verstärkt Allergien gegen gen-manipulierte Nahrungsmittel auf.)

Hirnblutungen durch Gen-Insulin?
    Bakterien, die zur Erzeugung gen-manipulierten Insulins benutzt werden, weisen neben einer anderen Genetik auch ein unterschiedliches biochemisches Funktionieren auf. Eiweiße in Bakterien können nämlich nicht so wie die Eiweiße in anderen Zellformen gefaltet werden und damit ihre richtige Funktion einnehmen. Neben den prinzipiellen Vorbehalten gegen Insulin ist dies der Haupteinwand gegen gentechnisch hergestelltes, denn in der Tat sehen die produzierten Insulinmoleküle anders aus als die, welche im Tier oder im Menschen erzeugt werden.
    Neben der schon angesprochenen Problematik der Fehleranhäufung in fremder Erbsubstanz und der daraus zwangsläufig resultierenden Unreinheit solcherart hergestellter Moleküle, die in einer Vielfalt auftreten, wie sie bei natürlich hergestelltem Insulin nie auftreten könnte, ist dies wahrscheinlich die Ursache, warum bei Menschen, die genetisch hergestelltes Insulin verwenden, Hirnblutungen auftreten, wie sie früher nicht bekannt waren. Wollte man auch hier die gleiche Reinheit erzielen, wie dies bei natürlichem Insulin der Fall ist, würde sich der Produktpreis um ein vielfaches erhöhen und die Ausbeute nicht ausreichen, den Markt zu bedienen, wie es heute der Fall ist. Auch hier werden wieder absolut nicht-relevante Tierversuche herangezogen, um die scheinbare Reinheit des Insulins und dessen Funktionieren scheinbar exakt zu belegen. Bloß, was hat denn eine durch Radioaktivität krankgemachte Maus oder irgendein anderes Labortier mit der menschlichen Situation zu tun? Daß sich der Unterzucker nicht langsam anmeldet, wie bei natürlichem Insulin, so daß viele Betroffene in lebensgefährliche Bewußtlosigkeit stürzen können, wenn sie nicht haargenau auf die Uhr und den Blutzucker achten, ist noch ein anderer Nebeneffekt dieser nur scheinbar exakten, technischen Errungenschaft. Ich möchte nicht wissen, wie viele daran gestorben sind, weil sie bei Bewußtlosigkeit, bei Unkenntnis ihrer Situation, im Autoverkehr alleine oder ohne Hilfe waren. Solche Dinge werden auch niemals diskutiert, geschweige denn untersucht.

    Nach außen hin werden nur beeindruckende Versprechungen und Behauptungen getätigt, und wenn das nicht hilft, dann wird mit Angst gearbeitet und das Schreckenszenario scheinbar potentiell heilbarer Krankheiten bemüht, die ohne den Einsatz der Gentechnik niemals in den Griff zu bekommen wären. Daß dabei nur max. 2% des menschlichen Krankheitsgutes, wie es im Medizinbusiness heißt, auf genetische Dispositionen zurückführbar sind, und daß es unter diesen sogar mehr Ausnahmen als Regeln gibt, sprich gleiche Symptomatik bei unterschiedlicher Genetik und unterschiedlichen Ursachen, wird auch hier gewaltsam beiseite gebürstet oder ignoriert.
Genmanipuliertes Brot
    Laut Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks werden immer mehr genmanipuliete Bestandteile in Backwaren verwendet. Ein Großteil der Agrarprodukte werden aus den USA importiert. Schon heute sind 82 % des Maismehls genmanipuliert und 20% des Soja. Mehl wird in zwei bis drei Jahren genmanipuliert auf den Markt kommen und ohne eigene Deklaration in den Backwaren verwendet werden.
    Die gesunde Alternative: Mehl aus ökologischen Anbau mit einer Brotbackmaschine selbst gebacken, kinderleicht und immer frisch und frei von Aflatoxin.
Gentechnik und ihre Tücken
    Die durch Genmanipulation in Raps eingebaute Resistenz gegen das Pestizid Basta läßt sich problemlos auf Unkraut übertragen, wie Biologen des Risö-Nationallabors in Roskilde (Dänemark) nachwiesen - ein schwerer Schlag für die Höchst AG und die Genehmigungsbehörde, das Berliner Robert-Koch-Institut. Denn damit ist zweierlei bewiesen:
    1. Die Verbreitung gen-technischer Veränderungen von Pflanzen läßt sich in der freien Natur nicht kontrollieren.
    2. Der Versuch, eine Nutzpflanze gegen ein Unkrautvernichtungsmittel immun zu machen, führt dazu, daß auch verwandte Unkräuter resistent werden und diese Resistenz weiterverbreiten.
    Die Langzeitfolge: Wenn Nutzpflanzen gen-technisch resistent gegen Dürre, Frost und Schädlinge gemacht werden und diese neuen Eigenschaften übertragen werden, entstehen neue Super-Unkräuter, denen kaum mehr Herr zu werden ist. Andererseits werden Arten verdrängt, die nicht in der Lage sind, die Immunitätsgene in ihr Erbgut zu integrieren. Der Mensch kann nicht ungestraft in die komplexen Gesetzmäßigkeiten und das feine Gleichgewicht der Erde eingreifen.

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